Nam Et-Phou Louey Nationalpark
Die Tour in den Nam Et-Phou Louey Nationalpark zählte ohne Zweifel zu unseren Laos Highlights. Zum einen das Erlebnis selbst und gleichzeitig verlässt man durch den Besuch auch ein wenig die typische Reiseroute durch Laos und lernt nochmal eine ganz andere Region des Landes kennen, in die man sonst nicht kommen würde.
Da die Anreise und Organisation der Tour durch den Nationalpark etwas schwieriger sein kann, als einfach eine Sunset Cruise auf dem Mekong in Luang Prabang zu buchen, haben wir dir unter dem Video einen kompletten Guide und Erfahrungsbericht von unserer Besuch erstellt. Damit steht deiner Planung hoffentlich nichts mehr im Weg.
Vlog aus dem Nam-Et Nationalpark
Der Nationalpark auf einen Blick
🌎 Wo liegt der Nam Et Nationalpark?
Der Nationalpark liegt im Nordosten von Laos ein wenig abseits der “Standardroute” in einem eher abgelegeneren Teil des Landes.
🗺 Wie groß ist der Nationalpark?
Mit knapp 410.000 Hektar ist er eines der größten Schutzgebiete in Laos.
🐾 Welche Tiere kann ich sehen?
Der Nationalpark ist nicht die beste Wahl für Tierbeobachtungen. Theoretisch lassen sich zwar Tiger, Leopardenkatzen, Schlangen, Sambar-Hirsche, Gibbons, Bären und viele mehr sehen. Praktisch sind einige Tierarten aber fast ausgestorben oder leben zurückgezogen im Dschungel und sind so gut wie nicht sichtbar.
🌦️ Was ist die beste Reisezeit?
Die Trockenzeit (November bis April). In der Regenzeit von Mai bis September ist der Park für die Wanderungen geschlossen. Die Night Safari ist das ganze Jahr über buchbar.
🛶 Brauche ich eine Tour?
Ja. Der Park lässt sich nur mit einer Tour inkl. Übernachtung im Park besuchen. Entweder geführte Wanderungen oder Touren mit dem Boot. Die kürzeste Tour geht über 2 Tage.
🛏️ Wo schlafe ich im Nationalpark?
Je nach Tour, schläfst du in Bungalows in einem Camp im Nationalpark oder auch in Zelten.
🚌 Wie komme ich zum Nationalpark?
Die Anreise zum Nationalpark ist nicht ganz einfach und es gibt verschiedene Möglichkeiten. Bus, Flugzeug + Bus, privater Fahrer. Mehr dazu weiter unten.
Eco-Tourismus im Nationalpark

Der Nam Et-Phou Louey Nationalpark (ausgesprochen „Naam Et Puh Luh-i“) liegt im Nordosten von Laos und ist mit knapp 410.000 Hektar eines der größten Naturschutzgebiete von Laos. Warum der komplizierte Name? Der Park ist nach den beiden wichtigsten Flüssen der Region, Nern und Et, sowie dem Berg Phou Louey („Ewiger Berg“) benannt.
Möchtest du den Nationalpark besuchen, ist dies nur über verschiedene Touren möglich, die direkt vom Nationalpark angeboten und organisiert werden. Das Besondere bei den Touren: Sie sind so gestaltet, dass Locals (ehemalige Jäger, Fischer und Co.) deine Guides sind. Sie sind hier aufgewachsen und kennen die Natur besser als jeder andere. Und ohne die Guides würdest du bei manchen Touren auch nicht weit in den Nationalpark kommen.
Außerdem werden nach jeder Tour die Tiersichtungen in einem Formular notiert. Einmal gibt es einen Überblick und Einblicke für die Arbeit des Nationalparks zur Artenvielfalt und -Erhaltung. Und gleichzeitig werden die Dörfer für jede Tiersichtung “belohnt”. Für jedes Tier bekommen sie einen bestimmten Betrag und werden dadurch motiviert, die Natur und Tierwelt hier zu schützen bzw. bestmöglich mit ihr zu leben.
Aktuell sind 26 Dörfer mit über 2.000 Haushalten in das Projekt mit eingebunden. Wir lieben solche Ideen. So oft werden Locals durch externe Touren und Infrastrukturen umgangen und bekommen keine Scheibe vom Tourismus neben ihrer Tür ab. Obwohl sie die besseren Guides wärden. Ein ähnliches Konzept kennen wir noch von unserer Reise nach Peru im Amazonas bei Iquitos.
Der Nationalpark ist aktuell (und auch die nächsten Jahre) aber leider nicht die beste Wahl für ausgiebige Tierbeobachtungen. Denn obwohl theoretisch zwar Tiger, Leopardenkatzen, Schlangen, Sambar-Hirsche, Gibbons, Bären und viele andere Tiere hier leben, sind einige der Tierarten aber praktisch fast ausgestorben oder leben weit zurückgezogen im Dschungel. Dadurch sind sie so gut wie nicht sichtbar und speziell bei einer Nachtsafari wirst du daher überwiegend von der Taschenlampe reflektierende Augen und Umrisse sehen. Am Tag kann es vielleicht etwas anders aussehen. Für uns war es aber nicht schlimm, da es uns bei der Tour mehr um das Feeling mitten in der Natur zu sein ging und gleichzeitig auch, das Projekt zu unterstützen.
Unsere Tour: 2 Day / 1 Night - Boot Safari
Wir haben uns für die 2 Day / 1 Night – Boot Safari durch den Nam Et-Phou Louey Nationalpark entschieden. Die Tour scheint auch die bekannteste und beliebteste Tour im Park zu sein. Und für uns schien es auch der perfekte Mix aus Abenteuer, Genießen, Zeit und Geld.
Wie lief die 2 Day / 1 Night Boot Safari ab?
Die Tour startet am Morgen in Nam Nuon, ein kleines Dorf, das direkt an dem Fluss liegt, der in den Nationalpark führt. Es gibt eine kurze Einführung, einen kurzen Rundgang durch das kleine Dorf und hier kannst du auch dein großes Gepäck lassen.
Ab hier geht es dann mit dem Boot weiter – flussaufwärts knapp 2 Stunden bis zum Camp für die Nacht. Und allein die Fahrt ist schon ein Erlebnis für sich. Hinten ein Guide am Motor, vorne mit einem langen Stock, um schnell Felsen, Baumstümpfen, etc. ausweichen zu können. Selbst wenn man dir hier ein Boot geben würde, ohne die Guides hättest du es vermutlich in 5 Minuten auflaufen lassen oder versenkt.
Im Camp gibt es dann Mittagessen, eine kleine Präsentation über den Park und einen kurzen Rundgang entlang eines Wanderwegs mit Infos zu den lokalen Pflanzen und der Umgebung. Hier sind feste Schuhe nicht verkehrt, da es hier Blutegel gibt.
Am Nachmittag startet dann eine weitere Bootsfahrt noch ein Stück weiter flussaufwärts zum Ort für das Abendessen. Denn das gibt es unter freiem Himmel mit Lagerfeuer am Flussufer. Anschließend gibt es hier am Feuer auch eine kleine “Kenenlernrunde” unter den Reisenden und den Guides. Jeder stellt sich vor, erzählt was er macht und gegenseitig können sich Fragen gestellt werden. Von den Guides spricht nicht jeder Englisch, aber der “Hauptguide” übersetzt hier. Fanden wir eine richtig schöne Idee und gibt schöne Einblicke in das Leben der Dörfer hier.
Mittlerweile ist es dann richtig dunkel und die Nachtsafari startet. Zurück im Boot bekommt jeder eine Stirnlampe und ohne Motor treibt man den Fluss für 1-2 Stunden herunter bis zum Camp. Der Guide vorne hält Ausschau und sobald er etwas sieht, gibt er ein Zeichen und man kann mit seiner Lampe seinem Licht folgen. Wie gesagt, erwarte hier nicht super intensive Tiersichtungen, insbesondere da es Stockdunkel ist. Einige reflektierende Augen und Umrisse wirst du aber sehen. Aber das Feeling auf dem Fluss mitten im Dschungel allein ist schon genial.
Am nächsten Morgen geht es dann nach dem Frühstück zurück nach Nam Nuon. Hier wird noch das Formular mit den Sichtungen ausgefüllt und dann startet die Weiterreise mit Bus, privatem Fahrer, etc..
Was kostet die Tour?
Die Preise für die Tour sind abhängig von der Anzahl der Teilnehmer. Machst du die Tour nur zu zweit, kostet es bspw. rund 220 EUR pro Person. Sind aber insgesamt vier Teilnehmer oder mehr dabei, kostet es nur noch ca. 150 EUR pro Person. Daher direkt als Tipp, bei der Buchung auf der Website schauen, an welchen Daten schon Teilnehmer bei der Tour feststehen. So haben wir es auch gemacht und waren am Ende insgesamt sechs Leute und haben 150 EUR pro Person gezahlt.
Wo buche ich die Boot Safari?
Die Boot Safari buchst du direkt online auf der Website vom Nationalpark. Dort kannst du auch direkt sehen, wann Verfügbarkeiten sind und wieviele Teilnehmer schon dabei sind. Da die Plätze begrenzt sind, würden wir mit etwas Vorlaufzeit buchen.
Welche anderen Touren gibt es?

Der Nam Et-Phou Louey Nationalpark bietet eine ganze Reihe an Touren an. Vor allem auch längere Touren über mehre Tage. Unsere Tour war eine der kürzesten und wäre bspw. auch als 3 Day / 2 Night – Boot Safari möglich gewesen.
Die restlichen angebotenen Touren sind alles Trekking Touren, bei denen es quer durch den Nationalpark auf Wanderwegen geht und in Bungalows, Homestays oder auch Zelten im Nationalpark übernachtet wird. Die Details und Preise zu den Touren, schaust du dir am besten direkt auf der Website vom Nationalpark an:
- 2 Day / 1 Night – Boot Safari
- 3 Day / 2 Night – Boot Safari
- 2 Day / 1 Night – The Nests (Trekking)
- 3 Day / 2 Night – Waterfall & Nests (Trekking)
- 3 Day / 2 Night – Express Cloud Forest Challenge (Trekking)
- 4 Day / 3 Night – Homestay & Cloud Forest Challenge (Trekking)
- 4 Day / 3 Night – Homestay & Cloud Forest Challenge (Trekking)
- 5 Day / 4 Night – Homestay & Full Cloud Forest Challenge (Trekking)
Anreise zum Nam Et Nationalpark
Für die Anreise zum Nationalpark hast du verschiedene Möglichkeiten. Jede davon kann natürlich auch eine potenzielle Abreise bzw. Weiterreise nach dem Besuch des Parks sein. Wir geben dir hier einmal einen Überblick:
➡️ Unsere Anreise: Wir sind mit dem Bus (Minivan) von Nong Khiaw zum Nationalpark Office nach Muang Hiam gefahren (ca. 8-9 Stunden). Hier hatten wir zwei Übernachtungen, also quasi einen Puffertag geplant, was die beste Entscheidung war, da wir erst Nachts um 5 Uhr angekommen sind und so nicht direkt auf die Tour starten mussten.
⬅️ Unsere Abreise: Nach der Tour haben wir uns zu einer Haltestelle fahren lassen, an der wir den Bus nach Sam Neua (ca. 4-5 Stunden) genommen haben. Hier haben wir übernachtet und am nächsten Morgen einen Flug nach Vientiane genommen.
Bus bzw. Minivan
Von Luang Prabang bzw. Nong Khiaw fahren täglich Busse nach Muang Hiam, der Ort in dem das Büro des Nationalparks ist und die Touren starten. Die Fahrt von Luang Prabang dauert ca. 12-14 Stunden. Die Fahrt von Nong Khiaw dauert ca. 7-9 Stunden. Bustickets kaufst du am besten bei deiner Unterkunft oder bei einem Tour-Office.
Wichtig: Solltest du, wie wir, von Nong Khiaw den Bus nehmen, kann es sein, dass dieser hier bereits voll ankommt und niemanden mehr mitnimmt. Klär daher mit deinem Tour-Office, ob sie den Busfahrer kennen und einen Platz “garantieren” können – eventuell für ein paar Euro mehr. In Nong Khiaw können wir dir Evergreen Adventure Tour empfehlen.
Flugzeug
Von Vientiane oder teils auch Luang Prabang gibt es Flüge mit Lao Airlines nach Sam Neua. Von hier sind es dann ca. 40 Minuten zum Busbahnhof in der Stadt und von dort ca. 3-5 Stunden mit dem Bus zu einer Haltestelle, an der dich das Team vom Nationalpark abholen kann. Eventuell musst du in Sam Neua eine Nacht einplanen. (Details zur Abholung einfach mit dem Nationalpark klären.)
Privater Fahrer
Die einfachste aber auch recht teuere Möglichkeit für die Anreise zum Nationalpark ist ein privater Fahrer. Die Strecke von Nong Khiaw nach Muang Hiam kostet bspw. 150-200 USD für ein Auto für bis zu 4 Personen. Die Kosten können also geteilt werden, wenn man eine kleine Gruppe hat. Den Fahrer kann entweder der Nationalpark für dich organisieren oder aber auch Touranbieter in bspw. Nong Khiaw.
Was die Fahrzeit angeht, ist es garantiert etwas schneller als ein Bus und wir würden für die Strecke Nong Khiaw nach Muang Hiam mit ca. 6 Stunden rechnen. Vorteil: Du kannst Pausen machen, wann und wo du möchtest.
Komplettpaket über Agentur
Die letzte Möglichkeit wäre, den kompletten Besuch im Nationalpark inklusive Anreise, Abreise, Hotels, etc. über einen großen Touranbieter zu buchen. Leider ist es bei keinem lokalen Touranbieter vor Ort möglich. Vermutlich der bequemste Weg, aber auch der teuerste Weg. Infos zu Anbietern findest du hier ganz unten auf der Seite des Nam Et-Phou Louey Nationalpark.
Unterkünfte am Nationalpark

Vor dem Nationalpark
Vor der Tour würden wir dir empfehlen in Muang Hiam zu übernachten. Hier ist das Büro des Nationalparks und die Touren können von hier gestartet werden. Die kleine Stadt hat ein paar einfache Unterkünfte und 2-3 Restaurants. Da wir Nachts um 5 Uhr hier angekommen sind, hatten wir 2 Nächte im Dokkhounthong Guesthouse gebucht und somit einen Puffer-Tag zum ausschlafen vor der Tour. Die Unterkünfte waren bei uns noch nicht auf booking.com* zu finden und konnten nur per Telefon/WhatsApp oder direkt vor Ort gebucht werden. Frag hier eventuell den Nationalpark um Hilfe – besonders, wenn du wie wir in der Nacht ankommen solltest.
Im Nationalpark
Während der Tour schläfst du in Bungalows oder Zelten vom Nationalpark im Dschungel. Hier kommt es immer auf die Tour an. Bei unserer Tour (2 Day / 1 Night – Boot Safari) haben wir in Bungalows in einem Camp im Dschungel geschlafen und es war super gemütlich mit den Geräuschen der Natur. (Unser Sleepscore laut Schlaftracking war der beste seit langem auf der Reise.)
Nach dem Nationalpark
Nach der Tour konnten wir uns direkt am Morgen auf den Weg machen und die Weiterreise starten. Wir haben den Bus nach Sam Neua genommen, hier übernachtet und am nächsten Morgen einen Flug nach Vientiane genommen. Auch die Unterkünfte hier waren bei uns noch nicht auf booking.com* zu finden und wieder nur per Telefon/WhatsApp zu buchen. Frag hier eventuell auch den Nationalpark um Hilfe. Wir sind am Ende einfach in eine Unterkunft (Keochinda Hotel) gelaufen und haben nach einem Zimmer gefragt.
Beste Reisezeit ist die Trockenzeit

Die Trockenzeit (November bis April) ist die ideale Zeit, um den Nam Et-Phou Louey Nationalpark zu besuchen. Die Wanderwege sind trocken und gut begehbar und die Flüsse nicht zu wild für die Safari mit dem Boot.
Die Regenzeit (Mai bis Oktober) macht den Besuch des Nationalparks oft unmöglich, da die Gefahr von Erdrutschen besteht und auch die Wasserstände in den Flüssen zu hoch und wild sein können. Daher bietet der Nationalpark in der Regenzeit in der Regel keine Touren an.
Packliste für den Nationalpark
Abends kann es auch mal kühl werden.Auf die Touren geht es natürlich nicht mit deinem ganzen Gepäck, sondern nur mit einem kleinen Rucksack. Zum einen ist auf den Booten nicht genug Platz und tragen wollen, wirst du ihn beim Trekking vermutlich auch nicht. Daher kannst du deinen großen Backpack/Tasche im Dorf am Startpunkt der Tour unterstellen.
Allgemein brauchst du bei den kleineren Touren keine heftige Ausrüstung für den Nationalpark. Hier aber ein paar Dinge, die in deinem kleinen Rucksack neben Zahnbürste und Unterwäsche zum wechseln nicht fehlen sollten:
- Regenjacke*
Als Windschutz und Spritzwasserschutz auf dem Boot. Und für den Fall, dass es regnet. - Rucksack-Regenschutz*
Als Spritzwasser- und Regenschutz auf dem Boot. Und für den Fall, dass es regnet. - Fleece-Pulli
Am Abend und am Morgen kann es in der Region von Laos recht kühl werden. - Lange Hose
Am Abend und Morgen kann es kühl werden und gleichzeitig Schutz gegen Moskitos und Blutegel. - Feste Schuhe / Wanderschuhe
Für die Tour mit dem Boot reichen feste Schuhe. Bei den Wanderungen klar, Wanderschuhe. - Moskito Spray*
Nutzen wir selten, aber bei 2 Tagen im Dschungel haben wir es dabei. - Powerbank*
Im Camp gibt es keinen Strom.
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