Mauritius • Unsere Tage in Mahebourg und Umgebung

➸ Alle Reisetipps zu Mauritius!

„Hast du irgendein Bauchgefühl für die nächste Reise?“ fragte Ania. Drei Wochen später liefen wir mit den Backpacks auf dem Rücken aus dem Flughafen. Denn jap, das hatte ich!

Es ist ungefähr 17.30 Uhr abends, Ende Oktober. Die Luft ist richtig schön angenehm warm und es fühlt sich an, wie ein lauer Sommerabend in Deutschland. Nur eben auf einer Insel mitten im indischen Ozean, mit Palmen um uns herum und diesem Gefühl von einem neuen Abenteuer in der Luft.

Wir sind auf Mauritius!

So gut wie das ganze Jahr hatten wir von morgens bis abends am Laptop gesessen und die neue Version dieses Blogs hier gewuppt. Bis der Tag kam, an dem die Seite endilch online ging und wir sowas von bereit waren für die erste richtige Reise in dem Jahr!

•  Wir wollten viel in der Natur zu sein.
•  Wir wollten Abenteuer und trotzdem etwas Entspannung.
•  Wir wollten möglichst viel vom Reiseziel in rund 2 Monaten sehen.
•  Wir wollten vor Ort Möglichkeiten für nachhaltigen Tourismus zeigen.

Und dann kam Mauritius auf den Schirm.

Wir wären vor knapp zwei Jahren schon einmal fast auf der Insel gelandet, dann ist es aber am Ende eine andere Insel dazwischen gekommen und wir haben einen Roadtrip mit Camper auf Tasmanien (Tasmanien Reisetipps) gemacht.

Aber dieses Mal schien die Insel genau das zu sein, was wir gerade brauchten:

Mauritius ist von der Größe überschaubar und kann perfekt individuell auf den Kopf gestellt werden. Es gibt überall auf der Insel Berge, Wasserfälle und klar… Strände. Natur, Wanderwege und Erholung liegen hier also direkt beisammen. Und! Mauritius schrie in unseren Ohr nur danach, von einer  anderen Seite bereist und gezeigt zu werden, als man es meist aus Magazinen und TV-Dokus kennt.

Die Insel schreit danach, abseits des oft leider oberflächlichen Luxustourismus gezeigt zu werden, als wolle sie sagen: „Leute, ich kann so viel mehr als das“. Recht schnell und spontan stand fest: Lass uns nach Mauritius!

Gelandet und immer noch nicht ganz geschnallt, dass wir gerade wirklich im indischen Ozean auf einer Insel gelandet sind, feiertn wir erst einmal die angenehmen Temperaturen: warm aber nicht zu krass. Perfekt, wenn man mit dem ganzen Gepäck irgendwie in die nächste Stadt kommen möchte. Aber kommen wir zur ersten Amtshandlung auf jeder Reise: Geld.

Am Flughafen gingen wir vorbei an all den Wechselstuben, direkt durch zum Gelaudautomaten/ATM außerhalb des Gebäudes. Umrechnungskurs war schön einfach: 40 MUR sind ca. 1 EUR. Und Geld abheben mit der richtigen Kreditkarte kostenlos. #SparHighFive und Tipp:

Die Unterkunft (Coco Villa)* war easy zu Fuß in 10-15 Minuten von der Haltestelle in Mahebourg zu erreichen. Gepäck ins Zimmer gelegt. Duschen. Kurz zum Essen raus. Dachten wir.

Völlig müde, geschafft und hungrig sitzen wir in dem Restaurant, das voll mit einhemischen Familien war und wurden plötzlich von einer auf ein Stück Torte eingeladen! „Meine Tochter wird eingeschult! Sie hier, die Kleine!“ und er zeigte stolz auf ein kleines Mädchen, das die Torte genoss.

Zwei Stunden später gingen wir nach Hause. Hätten wir uns einen cooleren Start und Abend hier vorstellen können?! Nein. Definitiv nicht.

Und auch keinen schöneren Morgen. Der startete mit dieser Aussicht:

Der Jetlag hielt sich in Grenzen und selbst wenn, wäre er von der Aussicht auf Palmen und türkis-blaues Wasser einfach weggeweht worden. Die Unterkunft liegt direkt am Meer in einer Bucht. Abends hörst du die Wellen plätschern, Palmen rascheln, siehst die kleinen Boote wackeln und Flughunde auf der Suche nach Früchten in die Palmen stürzen.

Hier hatten wir uns also für die ersten Tage einquartiert, um erstmal in Ruhe anzukommen auf Mauritius und ein wenig Mahebourg zu erkunden. Und wer jetzt denkt: „Alter! Wie viel haben die denn für das Zimmer gelatzt?!“ HA! Nicht zu viel! Also klar, immer noch etwas über unserem Budget aber nicht zu doll, nämlich 40€ pro Nacht!

Nach dem Frühstück in der Unterkunft ging es das erste Mal so richtig raus in die Stadt. In die erste Stadt auf Mauritius für uns!

Aber wo waren wir hier eigentlich: Mahebourg ist eine alte vergleichsweise kleine Kolonialstadt. Und was sofort ins Auge fällt: viele bunte Häuser, selten höher als drei Stockwerke. Lebendige Straßen. Direkt am Meer gelegen. Wir fühlten uns wohl!

Statt viele Sehenswürdigkeiten abzuklappern, kommt es hier mehr darauf an, einfach mal die Stadt aufzusaugen, ein Gefühl für das Leben auf Mauritius zu bekommen und sich treiben zu lassen. Also genau richtig für uns und den Start der Reise.

Erster Stop? Richtig. SIM-Karte kaufen. Wir müssen ja erreichbar sein, um euch auf Instagram und Co. mitnehmen zu können. Gut, und um von unterwegs googlen zu können.

Von unserer Unterkunft haben wir direkt ums Eck einen Laden für die SIM-Karte empfohlen bekommen. SIM-Karte gekauft, im Laden gegenüber (mit 100GB!) aufgeladen und mit bestem Netz und ordentlich Datenvolumen haben wir uns dann in die Stadt geschmissen.

Erstmal runter ans Meer. Aber sowas von. Und so gingen wir die kleine Promenade von Mahebourg entlang. Mit Blick auf die Bucht, Berge und die Insel Ile aux Aigrettes, ein Naturschutzgebiet, das wir auf unserer Reise auch noch besuchen möchten. Es war Wochenende, Einheimische saßen auf den Mauern, hatten etwas zu Essen und Trinken dabei oder warteten mit den Angeln in der Hand auf den großen Fang.

Die Waterfront ist nicht mega spektakulär aber trotzdem schön entlang zu laufen. Am Ende der Promenade angekommen, standen wir auch schon im Herzen der Stadt. Der Busbahnhof und der Marktplatz von Mahebourg!

Mittlerweile war es Mittag, ok für andere vielleicht auch schon Nachmittag, denn der Markt hatte für frisches Obst und Gemüse schon so gut wie geschlossen, und die letzten Stände bauten gerade ab. Aber die Streetfood-Stände davor hatten noch offen. Perfekt! Hier wartete unser erstes Dholl Puri und ein paar Chillicakes auf uns. Praktisch das National-Streetfood.

Dholl Puri sind indische Linsenfladen, die mit verschieden Saucen/Curry, weißen Bohnen und Chili bestrichen und zusammengerollt werden. Praktisch ein herzhaft, würziges Crepe. Mit was Chili. Haha. Die Chilicakes aber hören sich schärfer an, als sie sind! Hinter ihnen versteckt sich frittiertet Erbsenbällchen mit Chilis drinnen, welche aber einen angenehm würzigen Geschmack haben. Ein bisschen wie gut gewürzte Falafel.

Montags ist der Markt wohl am größten. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind Montags noch einmal hergekommen. Und jap. Er war fast doppelt so groß, wuselig und gut besucht:

Falls du dich jetzt fragst: WANN KOMMEN DIE TRAUMSTRÄNDE??? Also erst mal: Mahebourg selbst hat keinen. Aber! Nur knapp 30 Minuten zu Fuß im Süden der Stadt ist einer. Und was für einer. Unsere Mauritius Strand-Premiere.

Guck. Dir. Die. Farben. An! Der Strand heißt Pointe d’Esny und wir hatten sogar gelesen, dass er einer der schönsten Strände auf der Insel sein soll, vor allem, da er noch nicht so überlaufen ist und es kaum große Unterkünfte am Strand gibt, die wir eine Mauer drumrum gekleistert sind.

Und die Info war gar nicht mal so schlecht: Es war morgens 10 Uhr, als wir ankamen und wir waren fast komplett allein hier! Das Wasser ein Traum, der Strand kilometerlang. Ob er einer der schönsten ist… kein Dunst. Ist ja unser erster hier auf Mauritius, haha, aber er ist definitiv traumhaft schön!

Wir geben zu… ok, ICH gebe zu: Mit am meisten habe ich mich auf das Essen hier gefreut! Streetfood! Endlich wieder Streetfood! Und so ging es zur Stärkung die ersten Tage mittags eigentlich immer zu den Streetfoodständen am Markt oder zu einem kleinen Imbiss in der Nähe des Marktes, den wir leider erst nach ein paar Tagen entdeckt haben (Direkt neben Patisserie Mahe auf der Ecke). Viel zu spät, denn die Rotis sind der Kracher und die Besitzer so liebevoll!

Auf den ersten Blick war nicht ganz zu sehen, was der Imbiss so alles anbietet. Als der Besitzer hinter der Theke unsere fragenden Gesichter sah, blühte er auf und legte mit einem stolzen Lächeln los: „Hier ist dies, dort ist das. Curry, selbstgemacht. Mit Fleisch. Ohne Fleisch. Hier ist Roti. Suppe. Und Getränke. Kommt her gucken! Ich zeig euch alles! Und, was möchtet ihr?“

Da mussten wir nicht lange überlegen! Unser Liebling: Roti mit verschiedenen vegetarischen Currys. Pro Stück ca. 12 MUR (0,30e Cent). Der Preis ist fast überall der selbe hier, aber die Größe unterscheidet sich oft. Hier haben wir gemerkt: Zwei Roti machen gut satt aber mit viel Hunger und weil es gut schmeckt gehen auch drei!

Abends haben wir uns durch 2-3 Restaurants getestet und immer einen Mix aus Curry, gebratenem Reis oder gebratenen Nudeln gegessen.

Was uns aber seit dem ersten Tag aufgefallen ist, sind die sehr… sagen wir mal: „variablen“ Öffnungszeiten. Manchmal hat ein Laden an einem Tag einfach gar nicht auf. Manche Läden und Imbisse schließen schon um 17 Uhr. Andere machen von 18 Uhr bis 20 Uhr auf und wieder andere haben um 15 Uhr Feierabend. Wir haben’s nicht geschnallt und verstehen es auch immer noch nicht, was die Suche nach Essen manchmal etwas kompliziert macht (und vor allem mit hungrigem Magen ist bei dem Ernst der Lage nicht zu unterschätzen…), aber es sorgt für Abwechslung auf dem Teller und definitiv für Überraschungen, wo man als nächstes isst, haha!

In die weitere Umgebung rund um Mahebourg haben wir es in den ersten Tagen noch nicht geschafft aber Mahebourg eignet sich generell auch als Ausgangspunkt für ein paar kleinere Ausflüge:

• Es befinden sich ein paar Wanderwege in der Umgebung.
• Das Naturreservat Ile aux Aigrettes liegt direkt gegenüber.
• Und vor allem Richtung Süden warten noch ein paar schöne Strände in der Blue Bay!

Da wir gegen Ende der Reise aber noch einmal in der Gegend sind, haben wir uns das erstmal aufgehoben.

Das Bauchgefühl für diese Reise lag auf jeden Fall richtig! Kennt ihr das, wenn man irgendwo ankommt und dent: „Keine Ahnung, aber irgendwie bin ich richtig hier!“ ? Das hatten wir. Auch die Tage in Mahebourg waren für uns der perfekte Start in unsere Rundreise auf Mauritius:

• Der erste Blick aufs Meer
• Der erste Einblick in das Leben hier
• Das erste Streetfood
• Der erste Strand

Und wir sind jetzt auch mit dem Kopf auf der Insel angekommen. Nachdem wir bei der Abreise noch lauter ToDos für die Website und Co. im Kopf hatten, konnten wir sie hier ein wenig ablegen und endlich wieder in den Reisemodus starten!

Es sind mittlerweile knapp 5 Tage vergangen, als wir wieder unsere Backpacks gepackt haben und jetzt wird die Rundreise nun so richtig eingeläutet! Nächster Stop: Souillac. Wasserfälle, Wellen und mehr!

Mauritius?

Wir haben dich gehört und wir werden dich ordentlich auf den Kopf stellen – etwas abseits von deinen schönen Stränden!

Freuen uns auf dich!

(…und dein Streetfood.)

Hier noch einmal alle Links und Infos für Mahebourg aus dem Beitrag für dich und deine eigenen Reiseplanung gebündelt zur Übersicht:

Unsere Unterkunft

• Coco Villa (booking.com)*

Weitere gute Unterkünfte in Mahebourg

• Orient Guesthouse Auberge* (günstig)
• Auberge Sea Fever* (mittel)
• Preskil Island Resort* (teuer)

Essen in Mahebourg

• Marktplatz für Streetfood
  Dholl Puri, Chillicakes und Co.
• Imbiss in der Nähe vom Markplatz (google Maps)
  Seeeehr gute Rotis!
• Le Bazilic (google Maps)
  Asiatisch/Kreol
• Casse Croute (google Maps)
  Waren wir selbst nicht. Der Laden war immer gut voll.
• Saveurs de Shin (google Maps)
  Chinesisch/Kreol. Immer gut voll mit Locals und Touristen.
• Ti Kaz Kreol (google Maps)
  Leckeres Curry, aber eher nur Touristen dort.

Busverbindungen

• Hier findest du alle Busverbindungen!