Reisebericht Langkawi • Durch die Mangroven mit Peter Höfinger
12.16 Uhr, wir kamen in der Unterkunft* an. Erst mal ins Zimmer, Klimaanlage an. Rucksäcke ab. Heute sollte ein entspannter Tag werden.
„Ach ja, wir wollten ja noch den Peter anrufen wegen der Mangroven- Tour… sind ja nur noch 2 Tage hier.“
‚Hier’, war die Insel Langkawi und ‚Peter’ war in dem Fall der Tourguide, mit dem man eine Tour durch die Mangroven gemacht haben MUSS. Und was Mangroven eigentlich wirklich sind, war uns zu dem Zeitpunkt nicht so ganz klar, außer, dass es ein Wald mit einzigartigen Bäumen in einem Sumpfgebiet ist.
Laut Tripadvisor, laut Google und laut eigentlich allen Leuten, die hier eine Tour gemacht haben, muss man diese mit Peter Höfinger machen. Ein nach Malaysia asugewanderter Österreicher. Scheint ein Supertyp zu sein. Seine Handynummer hatten wir bei Tripadvisor gefunden und so rief Daniel einfach mal den Peter an. Es war 12.20 Uhr.
„Ja hi, Daniel hier. Ich habe deine Nummer aus dem Netz und da haben wir auch gelesen, dass du eine Tour durch die Mangroven machst – immer noch?
– „Jop, die mach ich immer noch!“
„Ja klasse, wann wäre denn die nächste?“
– „Nächste Woche. Oder… heute. Um 13.30 Uhr im Nord-Osten der Insel!“
„Um 13.30 also, ja?“, wiederholte Daniel und schaute mich an mit der Frage in den Augen an: ‚Zusagen?’
Ich nickte einfach mal.
„Alles klar, dann… sag ich mal bis gleich!“
Es war 12.22 Uhr, als er auflegte und in der gleichen Sekunde sagte: „Ok, wir haben jetzt eine Stunde Zeit, um einen Geldautomaten hier irgendwo zu finden, quer über die Insel zu fahren und rauszufinden, wie wir überhaupt dahinkommen.“
Und plötzlich wurde aus einem eigentlich geplant-entspannten Tag ein Letzte-Sekunde-Aktion-Tag.
Jawollski. Können wir.
Ich lief zum Hotelbesitzer, um zu fragen, wo der nächste Geldautomat ist (unsere Kreditkarten auf Weltreise), während Daniel die Sachen schon mal packte. „ATM? 3 Kilometer von hier. Am Flughafen.“ Mein erster Gedanke: „Wuha, das wird ein Sprint bei 35 Grad.“, als er dann auf einmal hinterherschob: „Ich kann euch eben mit dem Auto rüber fahren, kein Problem!“ Warum zum Teufel sind hier eigentlich alle so unfassbar nett in Malaysia?!
Ich muss über beide Ohren gestrahlt haben und lief zurück. „Er fährt uns zum Flughafen, da ist ein Geldautomat! Und dann einfach Taxi nehmen von da bis zum Nord-Osten, oder?“
Wir packten schnell die Sachen, inklusive trockenes Toast, denn außer Frühstück hatten wir noch gar nichts im Magen. Ab ins Auto. „Wie lange braucht man mit dem Taxi vom Flughafen bis zu den Kilim Jettis? Dort startet eine Tour, die wir machen wollen.“ – „Ungefähr 40 Minuten.“, sagte er, als wir losfuhren. „Ah. Okay.“ Es war 12.40 Uhr.
Als wir ausstiegen und uns gefühlt 36 Mal bedankten, dass er uns rübergefahren hat (die Zeit musste sein), sprinteten wir in den Flughafen.
„ATM?“, fragten wir den ersten Menschen, den wir erwischen konnten. Er zeigte rüber und zum Glück war keine Schlange vor dem Automaten. „Du hebst Geld ab, ich ruf Peter an, dass wir am Flughafen sind, dann wird er uns sagen, ob wir vielleicht eh schon zu spät dran sind.“, in solchen Situationen zeigt sich unsere wahre Dreamteam-Stärk, haha.
Ich hatte das Geld in der Hand, Daniel gerade aufgelegt. „Vielleicht schaffen wir’s. Taxi suchen!“ 12.45 Uhr.
Wir liefen zu einem Taxi und wollten einsteigen, als der Taxifahrer uns wieder rauswinkte. „Besetzt?“ er schüttelte den Kopf und führte uns zu einem Counter, wo man anscheinend vorab bezahlte, der Taxifahrer einen Wisch mitbekam wie einen Auftragszettel mit Adresse. Meine Güte. Besser organisiert als in Deutschland. Und wir durften einsteigen. 12.50 Uhr.
Wir fuhren quer über die Insel und hofften einfach nur, dass es die richtige Adresse war und er nicht so langsam fährt, wie er aussieht. Es war ein kleiner Opi. Aber ein kleiner Opi, der Gas geben konnte und so war es 13.31, als wir ausstiegen, die Tür zufallen ließen und uns anschauten. „YES!“
„So. Und jetzt… woran erkennen wir… Peter?“
Ein Kerl kam auf uns zu und weil wir uns schon dachten, dass er uns eine Tour verkaufen möchte, winkten wir ab: „We booked a tour with… Peter.“ Er schaute uns an „Oooh Peter…okay, wait here.“ Hm, okay, bekannter Typ wohl hier.
Keine fünf Minuten später fuhr ein alter Wagen auf den Parkplatz und es war Peter. Sah aus wie ein Natur-Guide einfach aussehen muss: beige Kleidung, Hut, offene Schuhe. „Ja hi! Ich bin der Peter“, sagte er mit österreichischem Akzent und stellte sich 6 Leuten und uns vor. Alle aus Deutschland und Österreich, denn die Tour wird auf Deutsch sein. Wie sich später herausstellen sollte, war das die beste Wahl, denn das Mangroven-Vokabular hätte uns von A-Z so ziemlich komplett gefehlt auf Englisch.
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Langkawi • SehenswürdigkeitenEr reichte jedem eine Flasche Wasser und wir stiegen ins Boot.
„So, bevor ich etwas zu mir erzähle und wir zum ersten Punkt fahren, erzähl ich euch erst mal was darüber, wo wir hier eigentlich gerade sind und wie fan-TAS-tisch dieser Ort hier ist, durch den wir heute fahren!“, der erste Satz mit seiner festen Stimme und seine Begeisterung für die Natur und das, was er tut, sprudelte mit von seiner Zunge.
Stell dir vor, jemand erzählt dir eine Geschichte. Erhebt die Stimme, wenn es spannend wird, spricht leise, wenn du ganz genau zuhören sollst und betont jedes Wort, wenn etwas Wichtiges gesagt wird. Mit Mimik und Gestik. So erzählte Peter Höfinger.
Was also sind Mangroven eigentlich genau?
Hier ein paar Fakten:
- Mangrovenwälder bestehen aus Bäumen, die sich selbstständig an die Lebensbedingungen an Meeresküsten und angepasst haben. Bedeutet: Sie überleben, obwohl Sie im Salzwasser stehen. Und das nur, weil sie ihr eigenes System entwickelt haben, aus Salzwasser Süßwasser zu machen. Übrigens ein System, das sich die Menschen von ihnen abgeschaut haben, um Trinkwasser zu produzieren.
- Mangroven sind das ursprüngliche Zuhause unzähliger Fische und Krustentieren, die ganz ursprünglich hierher stammen.
- Mangroven sind wohl die wichtigsten Wälder, die die Menschen haben und das nicht nur, weil sie Küstenregionen vor Tsunamis schützen können, indem sie die Wucht der Wellen abfangen…
- sondern auch wegen ihrer wohl wichtigsten Fähigkeit, gerade in der heutigen Zeit: Mangroven speichern Kohlendioxid. Sie speichern und saugen das auf, was die Ursache unserer Erderwärmung ist.
- Das Krasse dabei: Nur 0,7% der Wälder auf der gesamten Welt sind Mangrovenwälder – aber sie speichern den meisten Kohlendioxid. In einem Artikel von Spiegel Online haben wir diesen Satz gefunden: „Mangroven machen weniger als ein Prozent aller tropischen Wälder aus – aber ihr Einfluss auf das globale Klima ist enorm, wie eine Studie jetzt ergeben hat. Die Zerstörung der Sumpflandschaften ist demnach für ein Zehntel der Kohlendioxid-Emissionen durch Entwaldung verantwortlich.“ PS: Dieser Satz ist aus dem Jahr 2011. Und die Entwaldung hat lange nicht aufgehört.
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Packliste für MalaysiaWir stiegen aus dem Boot und näherten uns einer Höhle.
„Fledermäuse sind HERR-liche Tiere! Übrigens hat der Mensch von ihnen das Radarsystem abgekupfert. Sie kann dank des Echos sogar jedes einzelne Haar ihrer Beute erkennen und weiß, um welches Insekt es sich handelt. Wahnsinn, oder?!“
Spätestens, nachdem er sagte, dass die Fledermäuse tausende von Moskitos fressen, wünschen wir uns ab sofort eine als Haustier. Besonders cool auch: Die hängen oben an der Decke immer mit einem Bein. Und wechseln dann im Schlaf irgendwann das Bein. 😀
„Übrigens gibt es noch eine Fledermaus. Eine große. Bis zu 1,20 Meter Spannweite kann sie bekommen. Doch sie frisst nur Früchte. Und wer sie sehen will, muss einfach nur abends mal ein Bierchen nehmen und beim trinken immer wieder an den Fruchtbäumen hochschauen… und wenn etwas großes flattert… dann wisst ihr das nächste Mal Bescheid.“ Das werden wir uns merken…
Wir gingen ein paar Schritte weiter und blieben vor Mangrovenbäumen stehen.
„Leute, vergesst Everglades, vergesst Amazonas. Das hier ist die Mutter aller Mangroven. Hier in Südostasien hat alles angefangen.“ Und er zeigte hinter sich. Ließ die Aussagen kurz wirken, bevor er erzählte, was sie so besonders macht: „Sie haben sich perfekt an ihre Lebensumstände angepasst. Diese Bäume wissen, wie sie ihr eigenes Süßwasser produzieren, um überleben zu können. Nicht mal wir Menschen kriegen das so hin, wie die und die Bäume denken sich: ‚Leute, ich mach das seit Jahrhunderten selbst…’ Sie haben ihr eigenes System entwickelt, um im Salzwasser zu überleben.“
Er erzählte uns von dem System und das so verflucht gut, leicht verständlich und auf eine Art und Weise sogar spannend. Und während er erzählte und wir dort so standen, ohne Frühstück im Magen, verstand ich ihn immer schlechter. Immer schwächer. Ich dachte, ich bekäme Druck auf den Ohren, warum auch immer, bis meine Knie mir sagten: „Du, sorry, aber ohne Mittagessen… nicht mit uns.“
Mein Kreislauf schloss sich der Aussage wohl ohne große Ankündigung an und ich sank in die Knie. Daniel konnte mich noch auf den Boden legen, die anderen aus der Gruppe waren so lieb und kühlten mein Gesicht mit ihrem Wasser. Ich dachte nur: „Nee ey, da machen wir hier son Stress, um die Tour mitzumachen und wehe wir sitzen gleich wieder im Boot zurück!“ Die Kraft für diese Gedanken blieb noch. 😀 Aber ein paar Minuten und zwei Toast-Brote später ging es dann wieder. Warnung ist angekommen, lieber Körper. Niemals nur mit Frühstück am Mittag losziehen…
Zurück im Boot
„Leute, ist das nicht genial… 10 Meter links und rechts neben euch, dort vorne… da war noch nie ein Mensch! Das ist wohl die unberührteste Natur, die ihr je gesehen habt! Ist das nicht geil?“ und er blickte auf die Bäume, als würde er sie selbst zum ersten Mal sehen.
Das Sumpfgebiet würde keinen Schritt zulassen – man würde direkt absinken. Peter wusste wovon er spricht, denn er wollte es einmal probieren. Er wollte in den Wald und selbst sehen, was sich dort alles verbirgt. Als er nach einen Meter bereits feststeckte, wie er erzählte.
„Ich habe hier ein Büro mit Ecken, in denen noch nie zuvor jemand war. Fantastisch…“
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Beste KrankenversicherungUnd dann wurde sein Blick ernst.
„Und all das wird hier abgeholzt. Einfach so. Jahrhunderte alter Wald, was mühselig gewachsen ist, auf so eine besondere Art und Weise… den man nie wieder zurückholen kann… wird abgeholzt. Dabei ist das so dumm, weil diese Bäume so viel Kohlendioxid speichern, dass sie sogar gegen die Erderwärmung helfen. Die ältesten Mangroven, Regenwälder, das, was ihr hier seht, ist das Zuhause so vieler Tiere, die Wälder dämmen Tsunamis, sie speichern Kohlendioxid, sie sind das älteste, was es gibt und …werden abgeholzt und verschwinden für immer. Man kann sie nicht wieder aufforsten. Sie sind einfach weg. Das geht nicht in mein Hirn rein!
Oder Palmöl! Leute, googlet einfach mal Palmöl! Das steckt in Kosmetik, in Nahrung, in so vielem, was ihr jeden Tag nutzt. Googlet es bitte nur einmal, tut mir den Gefallen. Ihr werdet die unglaublichsten Dinge darüber lesen, was alles abgebrannt wird, nur um Palmöl-Plantagen hinzusetzen! Ich verstehe nicht, warum man euch drüben in Europa so im Unwissen lässt, was hier gerade alles passiert und vor allem wofür! Oder Shrimps. Ernsthaft. Kauft diesen Scheiß nicht. Die holzen das alles hier ab, um Shrimps-Farms aufzubauen. Die füttern die Shrimps mit Anabolika und dann mit Antibiotikum. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was die denen an Futter geben, nur damit man die tollen „King Prawns“ im Laden gefroren kaufen kann. Ihr futtert nur Mist in euch rein. Wirklich. Macht es nicht…“
Wenn wir den oben genannten Artikel noch einmal öffnen, finden wir den Satz: „In den vergangenen 50 Jahren wurden laut Donato und seinen Kollegen 30 bis 50 Prozent der weltweiten Mangrovenwälder unter anderem durch den intensiven Ausbau von Garnelenfarmen zerstört.“
Die Hälfte der existierenden Mangrovenwälder wurden niedergeholzt. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Er sagte all das ruhig, als würde es ihm einfach wirklich am Herzen legen, uns das mitzugeben. Seine Augen bittend sich diesen Satz innerlich aufzuschreiben.
Man fühlt sich irgendwie… dumm. Dumm klingt vielleicht übertrieben, aber wirklich unwissend. „Ihr denkt ihr lebt umweltfreundlich mit Bio-Produkten und BioSprit und Solaranlagen, dabei ist die westliche Welt es, die der Umwelt am meisten schadet und ihr wisst es nicht einmal. Ihr könnt so vieles nicht wissen, weil es euch niemand sagt. Ich verstehe das einfach nicht! Was da für eine Lobby hinter stecken muss. Das muss unglaublich sein, dass so wenig darüber berichtet wird, was hier gerade passiert… aber bitte… googlet einfach mal Palmöl-Plantagen.“
Und sein Blick schweifte fast schon traurig über die Mangrovenbäume.
Seine Babys, so sah es aus. Und dabei sind sie eigentlich unsere Urururururur-Omas, die der Menschheit so viel geben.
Als wir weiter durch die Mangroven fuhren, bat er den Fahrer den Motor abzuschalten.
„Ich möchte, dass ihr einmal bitte kurz diese Ruhe hier mit der Kulisse genießt.“ Und alle waren still. Hörten die unzähligen Tiere. Wir schauten um uns rum, sahen diese Bäume, die so viele Jahre noch nie berührt wurden und ließen noch einmal die Sätze durch den Kopf laufen, die Peter uns zuvor erzählt hatte.
‚Und all das hier wird abgeholzt – man kann es nie wieder zurückholen. Jahrhunderte Alte Natur, einfach weg.’
Irgendwas hatte dieser Satz. Er war so klar, so einfach. Die Natur hat über so lange Zeit ein einzigartiges System entwickelt, um zu überleben und der Menschheit ihren Kohlendioxid abzuspeichern und gegen Tsunamis zu schützen, Fische und Tiere zu schenken. Menschen schauen sich von dieser Natur ab, wie man Süßwasser gewinnen kann.
Und dann danken wir es damit, dass man ihn niederholzt. Es ist schade, dass man einiges erst mit eigenen Augen gesehen haben muss. Man hört so viel… Organisationen hier und da, aber daheim nimmt es nicht so ganz wahr. Bei Sätzen wie „Schaut es euch genau an, vielleicht ist alle das in ein paar Jahrzehnten nicht mehr da.“, denke ich an meine kleine Nichte. Was wir nicht nur uns selbst, sondern all den Generationen alles wegnehmen, oft, ohne es zu merken. Gedanken, die ich hatte, als ich in der Stille um mich schaute und dem Wasser und den Tieren lauschte.
„Dafür sind unsere Ohren gemacht, oder?“
sagte Peter leise die Stille und schaute sich selbst mit einem Lächeln um.
„Ich habe eine Frage…woher weißt du all das über diese Mangroven? Hast du es dir selbst beigebracht?“, fragte ich.
Peter nahm gerade einen Schluck aus seiner Wasserflasche und drehte sie zu. „Okay, jetzt kann ich ein wenig über mich erzählen… aber bitte… nur, wenn ihr all das hier um euch herum trotzdem genießen könnt, okay?“ Wir nickten, wie gespannte Schüler.
„Ich war damals eigentlich als Rucksacktourist hier. Bin mit meiner Frau 7 Monate durch Asien gereist. Diese Insel hat es uns besonders angetan. Als wir zurückkamen, sah es um unsere Jobs nicht so gut aus und jemand, den ich hier kennengelernt hatte, bot mir an, in den Mangroven als Guide zu arbeiten. So haben wir überlegt: Wir können entweder Heim fahren und uns auf ewig fragen ‚was wäre gewesen wenn’ oder… wir wagen es. Und wenn es nicht klappt, kommen wir eben zurück. Und wir sind geblieben. Ich habe mir all das selbst beigebracht und angelesen. Es ist kein Lernen. Wenn man etwas liebt, ist es Aufsaugen. Vielleicht kennt ja der ein oder andere auch mein Gesicht von ARD oder ZDF… wenn dort Dokus über die Natur Malaysias kommen, bin ich dort und erzähle ein wenig… wenn National Geographic kommt, kommen sie zu uns und fragen uns, wo sie was finden – weil wir es wissen.“ Seit 17 Jahren macht er diese Touren bereits. Und wird nicht müde davon, mit so einer Begeisterung von der Natur zu erzählen.
Am Ende durfte jeder noch einen Mangroven-Baum pflanzen.
Eine Baumart in den Mangroven wirft ihren „Baby-Baum“ einfach so ab, er schwimmt und bleibt irgendwann im richtigen Moment stecken… um zu wachsen. Wir haben nachgeholfen und ihn ohne zu schwimmen an die richtige Stelle gebracht. Daniel hat ihn gepflanzt und er sagte schon vor der Reise, dass er irgendwo gern einen Baum pflanzen möchte. Dass es mitten in den Mangroven sein wird, im wichtigsten Wald der Menschheit in Malaysia, das hätte er wohl selbst nicht gedacht…
Peter war noch so nett, uns nach der Tour heim zu fahren.
Er erzählte von seinem Trip, brachte uns ein paar Brocken Malaysiisch bei und kam ins Träumen, als er vom Reisen erzählte. „Ihr beiden macht genau das richtige… Reisen bringt euch so weiter, ihr werdet so interessante Menschen kennenlernen, auf so tolle, neue Ideen kommen, euren Horizont so unfassbar erweitern…“ und dann sagte er noch etwas: „Wisst ihr… ich denke so oft… man sollte die jungen Männer nicht zum Militär oder zur Bundeswehr schicken nach der Schule. Man sollte sie einfach reisen lassen. Dann kämen sie mit einem besseren Verständnis von der Welt und weiterem Horizont wieder – das würde ihnen und der Welt so viel mehr bringen.“
Ein schöner Satz am Ende eines genauso schönen Tages.
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So haben wir unsere Weltreise geplant und so kannst du auch deine Weltreise planen:
📋 Zeitplan
📊 Kosten kalkulieren
🏛️ Arbeitsamt
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💳 Kreditkarte
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Mangroven und Urwald sind Peters‘ Leidenschaft
Wer eine Mangroventour abseits vom Veranstaltertourismus sucht und wer lieber eine Tour durch die Mangroven auf Deutsch machen möchte, der ist bei Peter Hoefinger genau richtig. Die Tour startet schon an anderer Stelle als die meisten anderen, in Kubang Badak. Peter sitzt vorne mit dem Rücken zur Fahrtrichtung und gibt Interessantes zu seinen Mangroven zum Besten. Wir erfahren viel über die CO2 Aufnahme dieser Bäume, über Knie- und Schnorchelwurzeln, über die umgekehrte Osmose, mit der ein Leben im Salzwasser erst möglich ist. Über die Entstehung eines Mangrovenwaldes, über die Lebendgeburt der neuen Triebe. Auf einem Landgang durch den Dschungel zu einer Fledermaushöhle lernen wir über die Wurfpeitsche des Rattan, die blutstillende Wirkung von Kräutern, die Blätterfaltung der Spiralpalme, das Alter der seltenen Farnpalme und deren Wachstumsgeschwindigkeit von 1m pro 100 Jahre.
Wir lernen über die erstaunlich lange Lebensdauer der Termitenkönigin, wir sehen Bienen- und Hornissennester, blicken in die roten Augen von hunderten von Fledermäusen, sehen weitere hunderte von roten Winkerkrabben, später auch die blaue Sorte. Die Schlammspringer erobern für uns das Land. Weihe und Adler sind unterschiedliche Tiere, der Kingfisher heißt bei uns Liest.
Ganz zum Schluss pflanzen wir selbst eine Mangrove und fühlen uns gut unseren CO2 Fußabdruck mit dem Flugzeug so getilgt zu haben. Ich kann die Tour wirklich empfehlen und, Peter, mach weiter so.
hallo ania und daniel
ich verfolge euer trip in malaysia und finde es megaaa spannend. wir wollen ende sept. 6 wochen malaysia und kamboscha bereisen und würde genau das machen was ihr geschrieben haben. wir würden auch zu diesem mangroven tour mit peter machen, aber ich finde seine telefon nr. nicht bei trip advisor. Hast du sie noch ? oder wie könnten wir ihn am besten erreichen. Es wäre lieb wenn ihr uns ein feed back geben könnten.
liebe grüsse babette und ulli und vielen herzlichen dank für euer ausführliche berichte.
Hey ihr zwei,
hier auf seiner Website findet ihr alle Infos. 🙂 https://peter-hoefinger.yolasite.com/ Ganz viel Spaß in Malaysiaaaa! Wunderschönes Land!
Update November 2022: Peter existiert noch, macht immer noch sensationell spannende, lehrreiche und unterhaltsame Touren und freut sich wirklich von Herzen über jeden, der zu ihm kommt.
Wirklich ein MUSS 🙂
Woah, du glaubst nicht wie sehr uns das freut zu lesen! 😍🎉❤️
Hallo wir werden gleich den Trip mit Peter machen . Was ich gelesen habe erwartet uns ja eine ruhige lehrreiche Zeit auf die ich mich schon jetzt freue . Ich verstehe Menschen eh nicht die nur im Hotel bleiben und somit an ihrer Umwelt vorbei leben. Danke ihr zwei für euren sympathischen und informativen Beitrag.
Hey Marion!
Wie hoffen, dass die Tour noch genauso toll sein wird, wie wir sie erleben durften!
Grüß Peter ganz lieb von uns und genieß die Zeit in dem magischen Ort!
Hey ihr beiden,
wir sind seit Beginn eurer Reise stille Verfolger und nutzen eure Tipps oft auf unserer Weltreise. Durch euch sind wir auch auf Peter und seine Tour gestoßen und haben diese heute mitgemacht. Es war wirklich unglaublich; es ist kaum in Worte zu fassen. Jedenfalls saßen wir nach der Tour noch alle zusammen und er bat uns ein bisschen Werbung für ihn zu machen, wenn uns die Tour gefallen hat. Dabei kam er auch auf euch zu sprechen und dass er den Beitrag wirklich passend fand und er sich sehr darüber gefreut hat. Wir fanden es witzig, dass er sich an euch und euren Beitrag erinnern konnte („sie sind inzwischen recht bekannt“) und dass wir durch euch auf ihn gestoßen sind. Das ist doch mal eine Win-Win-Situation 😀
Liebe Grüße von Langkawi
Robin und Julia
Hey Robin und Julia!
Wie schön ist das denn zu lesen! Auch, dass es Peter gut geht und die Tour scheinbar immer noch so wunderbar ist, wie wir sie erlebt hatten! Oberhammer, dass er noch weiß, wer wir sind… Malaysia war ja unser aller erster Stop auf der Weltreise… hammer!
Lieben Dank für euren Kommentar und liebe Grüße an euch! 🙂
Ania
Hallo ihr beiden,
Ich war in den letzten Monaten auch unzählige Male auf euer Seite, meistens aber eher in dem Bereich wo ihr die Informationen so liebevoll zusammen geschrieben habt. Wir reisen auch seit Ende August durch Südostasien und sind aktuell in Malaysia, momentan auf Pulau Tioman und etwas unschlüssig über unser nächstes Ziel. Was gibt es da besseres als sich bei euch etwas inspirieren zu lassen und der Artikel ist wirklich der Hammer. Die Palmölplantagen und viele weitere Umweltprobleme sind uns auch schon aufgefallen, aber diese Informationen über Mangroven erschüttert mich sehr. Vor allem wollte ich euch einfach mal sagen, euer Blog ist einfach der Hammer! Im Vorfeld haben eure Vlogs soviel Lust auf reisen gemacht und ich kann mir vage vorstellen wieviel Zeit und Mühe es kostet solch einen aufwendigen Blog zu betreiben. Wir schreiben selber einen, allerdings nur für Freunde & Familie und das kostet schon viel Zeit! Vor allem bei schlechtem Wifi 😀 ihr kommt auch so sympathisch rüber 🙂
Viele liebe Grüße,
Vivi
Hey Vivi!
Vielen vielen lieben Dank für diesen schönen Kommentar! Das tut so gut zu lesen, wenn man merkt, wie man anderen ein wenig weiterhelfen oder Tipps geben kann und schon hat sich der Aufwand gelohnt. 🙂 Wir lieben es einfach zu schreiben, zu fotografieren, weiterzugeben, was wir gelernt haben… umso schöner, so ein Feedback zu erhalten!
Vielen lieben Dank und genießt eure Zeit in Asien!! :- ))
Liebe Grüße!
Ania 🙂
Hallo Ihr Beiden.
Hier ist Peter aus Langkawi.
So ein schoener und toll geschriebener Bericht. Ein Freund hat mir den Link geschickt. Darf ich den als Werbung fuer meine Touren benuetzen?
Waere toll, mache dabei auch Werbung fuer Euren Blog.
Nicht vergessen , richtig Fruehstuecken bevor es losgeht…..Wolltet ihr noch was bei Holidaycheck.de Naturfuehrer Peter Hoefinger /Kuah reinschreiben??? 🙂
Schoene Gruesse aus dem heissen Langkawi.
Peter
Hi Peter!
Mit einem Kommentar von dir hätten wir hier ja gar nicht gerechnet. 🙂
Cool, dass du uns hier gefunden hast und danke dir, natürlich kannst du den Beitrag gerne als Werbung für deine Touren benutzen!
Seit den Mangroven gibt es natürlich immer ausgiebiges Frühstück. 🙂
Bei Holidaycheck werden wir nochmal vorbeischauen und ein paar Worte über dich verfassen.
Wenn wir nochmal auf Langkawi sind, holen wir das gemeinsame Bier nach – liebe Grüße aus Chile!
Daniel
Hey ihr beiden,
nachdem ich mich jetzt durch fast alle eure Vlogs geschaut habe bin ich jetzt dabei euren Blog zu lesen. Einfach nur schön. Wer ich bin? Derjenige der unter das Video aus Bangkok schrieb, dass er im exakt gleichen Zimmer war. Leider übrigens nicht das in der schönen Gegend sondern das im Hochhaus mit dem Pool davor. Bin dann auch nochmal umgezogen weil es mir nicht so besonders gefallen hat da. Aber der Ausblick war nett. Leider haben wir uns verpasst ;-), ich war den ganzen Januar unterwegs, Singapur, Malaysia, Thailand. Natürlich auch Geoergetown, KL (mit Hubschrauber-Bier), Melaka. Tja, und was sehe ich hier. Ihr wart im gleichen Hostel auf Langkawi und bei Peter war ich auch. Kanns kaum glauben und geniesse es um so mehr euren Blog zu lesen. So schöne Erinnerungen kommen wieder hoch, und das Fernweh steigt. Möchte nächstes Jahr wieder nach Asien 😉 bevor ich dann in die schönste Stadt am Rhein ziehen werde: Köln :-)))
Ich wünsche euch weiterhin eine tolle Reise und freu mich auf weitere Blogs und Vlogs.
Viele Grüße,
Christoph
Hi Christoph!
Haha, wie genial! Da haben wir wohl deine Route genommen, ohne es zu merken 😀
Ich hoffe, wir konnten dich ein wenig wieder in die Länder und Erinnerungen ziehen 🙂
Und vielleicht ja auch irgendwann in unser schönes Düsseldorf 😀
Liebe grüße aus Peru! 🙂
Ania
Ihr Lieben. Ich habe alle Blogbeiträge gelesen…komme vor lauter Lesen aber nie zum kommentieren.
Diesen Beitrag hier, habe ich mir dann heute doch mal gezielt rausgepickt. Vielen Dank für den Denkanstoss!
Da sieht man wieder wie wichtig das Reisen ist. Besser als auf Reisen kann man nämlich gar nicht lernen, wie die Welt funktioniert.
Wirklich traurig das wir Menschen uns selbst unsere eigene Welt kaputt machen. Manchmal mag ich gar nicht mehr drüber nachdenken, was alles zerstört und getötet wird. 🙁
Danke das ihr darüber berichtet.
Hey Janine!
Vielen lieben Dank, dass du erst mal so treu mitliest und dann auch diesen Kommentar gelassen hast! 🙂
Ja, das stimmt… Reisen ist nicht nur schöne Strände und Entspannen in den günstigsten Orten. Es ist eben genau das… lernen, wie die Welt hier funktioniert.
Es frustriert, manchmal mehr, als uns lieb ist. Dann liegt man im Hostel und fragt sich, was zum Geier hier eigentlich hinter der Kulissen passiert.
Darüber kein Wort zu verlieren, wäre mehr als falsch.
Daher schön, dass du und hoffentlich viele andere es genauso sehen. 🙂
Liebe Grüße!