Reisebericht George Town • Stadt der Geschichte und Kulturen
Da standen wir also in der Hauptstadt George Town der Insel Penang vor dem Hostel (Liste unserer Unterkünfte in Malaysia) um halb fünf morgens, weil unser Bus von Melaka unerwartet pünktlich da war, wir die Fähre unerwartet komplikationsfrei ausfindig gemacht haben und den Weg zum Hostel unerwartet easy gefunden hatten. (Die ganze Strecke hatte umgerechnet uns übrigens nur 11€ pro Person gekostet.)
Konnte ja keiner ahnen, dass die Anreise vom Süden bis in den Norden Malaysias auf die Insel Penang bei unseren Planungskünsten so reibungslos läuft.
„Hm. Und jetzt?“
Wir legten unsere Rucksäcke ab. Und standen erst mal da vor einem Gittertor, das uns von den herbei sehnenden Betten trennte. Dann sahen wir, dass die Putzfrau auf uns zukam, das Tor aufschloss – und raus ging. Erst mal: Cool! Hier putzt jemand! Und dann sahen wir, dass sie anscheinend rausging, um den Hostelbesitzer zu wecken. „Na toll. Macht sie ihn extra wach…“
Balan, der indische Hostelbesitzer, kam hereingestürmt und schaute uns mit verschlafenen Augen an: „Oh man, es tut mir so Leid, euer Zimmer ist noch gar nicht fertig!“ Wir haben gelacht und ihm klargemacht, dass wir eher damit gerechnet hatten erst mal ein paar Stündchen vor dem Tor zu sitzen und froh sind, überhaupt gerade auf einem Stuhl zu sitzen, als er sagte: „Ihr müsst müde sein wie sonst was! Oben ist noch ein anderes Zimmer frei, legt euch dort kurz hin zum schlafen! Ich gebe dann Bescheid, wenn euer Zimmer fertig ist, ok? Und, wollt ihr Tee? Kaffee? Kommt, ich mach euch Tee!“ Wir schauten uns nur an: „Die sind der Hammer in Malaysia.“
Wir tranken den Tee aus. 5 Uhr morgens, wir waren seit 10 Minuten im Hostel und es fühlte sich schon heimisch an.
Warum sind wir nach George Town? Historisch soll es sein, UNESCO Weltkulturerbe und außerdem ist die Stadt bekannt für die Streetarts. Irgendwie war JEDER in dieser Stadt auf Penang, der in Malaysia war. Ok. Mal schauen, was uns erwartet!
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Packliste für MalaysiaGeorge Town – unser erster Eindruck
Abgesehen davon, dass wir die Stadt bei der Herzlichkeit von Balan jetzt schon lieben, gingen wir am nächsten Morgen aus der Tür und die Farben leuchteten uns willkommend entgegen! Und so klein und „gassig“ wie auf dem Foto hier, ist es so ziemlich in der ganzen Stadt:
Wir waren nach einer halben Stunde begeistert von der Hauptstadt der Insel. Dabei sieht sie nicht so aus, wie man sich eine typische Hauptstadt vorstellt. Müssten wir sie in Stichworten beschreiben, wären es wohl folgende:
- Bunt
- Alt
- Modern
- Klein
- Gemütlich
- Stylisch
- Verschieden
- Historisch
- Und nochmal: bunt
„Wie cool ist das hier bitte!“
Wir waren schlagartig wach, auch wenn wir eine schlaflose Nacht im Bus hatten. Sie strahlt einfach irgendwie eine gemütliche, authentische Atmosphäre aus.
Kleine Gassen, stylische Cafés. Und das direkt neben Tempeln, Moscheen, Kirchen. Kulturell unglaublich unterschiedlich. Little India, China Town, das historische Viertel und das Business Viertel mit ihren Banken. Streetfood – es heißt, sogar das Beste Südostasiens.
Egal, wohin man abbiegt, überall erwartet dich etwas anderes, etwas Buntes, etwas mit Geschichte. Wenig Hochhäuser. Du gehst um’s Eck und auf einmal fühlst du dich wie in einer anderen Stadt. Als würde man eintauchen in verschiedene Kleckse Farbe.
Hach, ich liebe es, wenn man beim Schreiben schon merkt, dass man Schwierigkeiten hat, einen Ort zu beschreiben, weil er so eigen ist. Die verschiedenen Kulturen ziehen sich durch die gesamte Stadt.
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Beste KrankenversicherungAber das alles kam nicht einfach so.
Nicht einfach, um den Touris hier ein cooles Erlebnis zu bieten. Es wurde nicht nachträglich alles gebaut. Es ist so gewachsen. Und das ist wirklich das Beste an dieser Stadt. Und das Beeindruckende.
Um genau das und George Town zu verstehen, entführen wir dich zurück. Ganz viele Jahre zurück. So ungefähr ins Jahr 1786. Das war nämlich das Jahr, in dem die ersten Inder sich auf dieser Insel niederließen. Die Insel war für Händler strategisch perfekt gelegen, nämlich in der Straße von Melaka, die schon zu der Zeit eine der wichtigsten Handelsstraßen auf dem Meer Südostasiens war. Haben die Chinesen dann auch gemerkt und sie kamen hinterher. Araber genauso, anschließend Portugiesen, Niederländer und zum Schluss noch die Briten. Spätzünder.
Es versprach ein kulturell einzigartiges MischMasch zu werden – und genau das sieht man alles immer noch, denn so ziemlich jede Kultur hat bei ihrem Besuch etwas da gelassen. Haben die Chinesen zu der Zeit, wo wir hier waren ihr Chinesische Neujahr mit Drachentanz und allem ZipZap gefeiert, hörte man ein Viertel weiter aus der Moschee zum Gebet rufen und in Little India riechst du all die Gewürze und kannst die indische Musik aus den Läden nicht überhören.
Kuala Lumpur war ja schon der Knaller was das anging, aber das hier, ist noch viel konzentrierter, viel verschiedener und ich glaube so deutlich wie hier, werden wir es wohl nicht noch einmal auf der Welt sehen. Das bestätigten uns auch einige Reisende, die wir trafen. Es ist wie eine kleine Weltreise, wenn man durch diese Stadt schlendert.
Beispiele?
Bitteschön:
Die chinesische Pagode Khoo Kongsi
Eine Pagode eines reichen, immigrierten Familienclans aus China. Auch geil, kommen die dahin „So. Wir bauen erst mal eine Pagode. Eine große.“ Am Ende wurde sie sogar so pompös, dass sie zu der Zeit der Pagode des Kaisers in China Konkurrenz machte. Die Bauer und Künstler müssen sich ein dickes High-Five gegeben haben nach der Ansage.
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Die besten ReisekreditkartenIslamische Moscheen
Einmal um’s Eck gebogen, findest du mittendrin Moscheen. Zum Beispiel die Kapitan Kling Moschee. Sie ist eine der ältesten Moscheen in Penang. Damals schenkte der damalige Gouverneur von Penang den Muslimen eine Fläche für religiöse Zwecke. Klar, die Muslime dachten sich, eine Moschee wäre ganz gut.
Wir gingen hinein und eine Freiwilligen-Arbeiterin führte uns herum, erklärte uns alles. Eine unglaublich liebe Person, die sich Zeit für uns nahm alle Fragen zu beantworten. Zum Beispiel, wie das denn mit dem Gebet ist, wenn man gerade im Bus oder im Zug sitzt. Blöde Frage vielleicht, aber das haben wir uns jedes Mal gefragt, wenn wir mal ein paar Stunden am Stück im Bus saßen. Denn man soll ja zu 5 bestimmten Zeiten am Tag beten. „Man kann zwei Gebete zu einem machen. Quasi, um ‚vorzubeten’, daher geht das dann ganz gut, wenn man vorher weiß, dass man unterwegs sein wird.“ Eine von vielen (für sie bestimmt banalen) Fragen, die wir in Ruhe stellen konnten.
Little India
Das Viertel ist der Knaller. Also ohne Witz, stell dir vor, du gehst eine Straße entlang, wo nur moderne Hotels und Banken sind. Ok. So, dann biegst du ab und auf einmal hörst du die typische indische Musik in voller Dröhnung aus 7 verschiedenen Läden. Das Essen riecht nach Indien, die Menschen sind Inder, die Kleidung in den Läden die typischen Bollywood-Klamotten und sogar die Werbung an dem Haus preist den besten Bollywood-Film an. Du gehst weiter die Straße hindurch, bis zum Ende. Biegst ab, und dann bist du auf einmal wieder im kleinen, stylischen Viertel mit den coolen Cafés. Wir mussten immer wieder lachen, wenn wir durch solche Viertel gingen oder hinauskamen. Das ist echt zu geil.
Die Jetties
Hier sind wir wieder bei den Chinesen. Und hierauf hatte sich besonders Daniel gefreut. Auf die Jetties. Es sind quasi Stege, auf denen sich vor über 100 Jahren die immigrierten Chinesen niederließen – und die Familien-Clans bis heute dort so wohnen. Der Knaller… jeder Clan hat hier seinen eigenen Steg, der wie ein Mini-Dorf wirkt. Wir liefen dort durch, waren überrascht über die ganzen Touri-Läden auf dort, aber wenn man einmal abbiegt, sieht man das normale Alltags-Leben einer solchen Familie. Die meisten Touristen kennen anscheinend nur geradeaus und werden magnetisch angezogen von Souvenir-Verkäufen. Raffen wir nie so ganz. (Wobei… wir auch gesehen haben, dass da Ventilatoren verkauft wurden, die man an das Smartphone-Anschluss steckt. Da bin ich ja schon kurz langsamer gegangen… :D)
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So haben wir unsere Weltreise geplant und so kannst du auch deine Weltreise planen:
📋 Zeitplan
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Kek Lok Si Tempel
Ein wenig außerhalb der Stadt (45 Minuten Busfahrt) fanden wir den größten buddhistischen Tempel Malaysias und einen der größten in Südostasien. Ohne Witz: Was. Ein. Krasses. Teil. Gigantisch groß. So bunt, so unglaublich verziert und detailliert gebaut… Die gesamte Pagode hätte nur mit einer Drohne auf’s Bild gepasst. 20 Jahre Bauzeit hat der Tempel hinter sich. Die Aussicht, die der Tempel auf dem Hügel auf die Insel bot, war sowas von Nebensache, wenn man mittendrin in so einer „Anlage“ steht und nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll. Man wusste auch gar nicht, wohin man seine Linse halten sollte. Also – wir wusstens’s nicht, aber die paar Chinesen, die unbedingt ein Foto mit Daniel wollten, anscheinend schon. 😀
Streetfood
Es heißt, in George Town findet man das beste Streetfood Südostasiens. Als wir googleten, was man ganz besonders probieren sollte, fanden wir eine Antwort bei Tripadvisor ganz geil. Frage war: „Wo sollte man in George Town essen gehen? Habe von einer Mall in der Nähe gehört?“ Antwort eines Nutzers: „Bitte. Du bist in George Town. Du gehst nicht in eine Mall zum Essen. Hier geht’s um Street Food!“ Und zwar um verdammt gutes.
Wir waren im Himmel. Es war der Hammer! Auch hier spiegeln sich die verschiedenen Kulturen wider und wir lieben es uns durchzuprobieren! Es gibt bestimmte Gerichte, die angeblich in George Town am leckersten sind: zum Beispel Hokkien Mee (PROBIEREN!!), Laksa oder Mee Goreng. Spezialitäten dieser Stadt. Am liebsten würden wir ÜBERALL anhalten und essen! Es gibt auch einige Streetfood-Courts, an denen man die Qual der Wahl hat. Red Garden zum Beispiel oder Kedai Makanan Dan Minuman (direkt an den Jetties).
Street Art
Das, wofür die Stadt wohl am bekanntesten ist. Die Street Art-Szene mit den bekannten Malereien des Künstlers Ernest Zacharevic aus Lithauen. Dabei ist die im Gegensatz zu der Jahrhunderten-Geschichte von George Town nur ein paar Jährchen alt.
2012 brachte der Künstler seine ultra coole Kunst auf die Wände in Penang für das Penang Culture Festival – und es ist seitdem mit eins der Hauptattraktionen der Stadt. Seine Idee damals dahinter war eine Open Air Galerie in die Stadt zu bringen, um all das Multikulturelle, das die Stadt zu bieten hat, festzuhalten. Wir würden sagen: Mit Erfolg.
Eigentlich hatte er sich geschworen keines seiner Bilder jemals „aufzufrischen“, sondern verblassen zu lassen, wenn sie eben verblassen. Aber in George Town hat er im Januar 2016 eine Ausnahme gemacht und alle Kunstwerke der Wände noch einmal nachgezeichnet! (Hierzu hat er bei Facebook übrigens auch ein Fotoalbum erstellt.) Da hatten wir wohl Glück – so deutlich wie auf den Fotos hätten wir es vor 3 Wochen wohl nicht gesehen. In ganz Malaysia und eigentlich überall auf der Welt findet man seine Malereien. Mal sehen, ob wir noch mehr entdecken!
Kein Wunder, dass diese Stadt zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde.
Die Stadt ist nicht gigantisch groß, aber für das, was sie in sich hat, ist sie gewaltig. George Town, bleib, wie du bist und zeig der Welt, wie es gehen kann. Das hat sie wohl selten so sehr gebraucht, wie heute. Bleib bunt, alt, modern, klein, gemütlich, stylisch, verschieden, historisch aber vor allem: authentisch.
Euer Blog ist gerade ein Traum für mich: ich plane einen mehrmonatigen Trip und muss halt auch Prioritäten setzen. Eure offene und kurzweilige Art und die tollen Videos sind sehr hilfreich. Danke für diese liebevolle Arbeit in euren Blog. Grüße aus Düsseldorf
Oh wie lieb! Vielen lieben Dank für Feedback Yvonne und dann noch ganz viel Spaß weiter beim Planen und Prioritäten setzen! 🙂
Heyhey,
eine tolle Seite habt ihr hier! Schön gemacht und vor allem auch spannende Berichte. Wir freuen uns schon, virtuell eurer Reise zu folgen und sind gespannt, wo es euch weiter hin verschlägt…! 🙂 Wir waren ebenfalls ein Jahr unterwegs, vermissen das Reisen sehr uns planen im Geiste (und auf demKonto) gerade die nächste Weltreise. Vielleicht finden wir ja bei euch paar neue Inspirationen!
Habt eine tolle Zeit! 🙂
In jedem Fall, viele Grüße unbekannterweise in das tolle Georgetown
David & Heiko
Hey David!
Vielen Dank und vor allem: Wie geil! Die zweite Weltreise! Auch nicht schlecht! 😀
Danke für den Link, da habt ihr sicher ein paar Tipp für uns parat 🙂
Liebe Grüße und euch (und dem Konto) viel Erfolg bei der Planung!