Chile

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Chile • Fortbewegungsmittel

Chile auf eigene Faust zu bereisen ist dank der guten Infrastruktur absolut kein Problem. Einzig die Entfernung sollte man in dem längsten Land der Welt nicht unterschätzen. Mit genügend Zeit kannst du das gesamte Land per Bus erkunden. Danach ist jede längere Busfahrt in Deutschland auf jeden Fall ein Zuckerschlecken. Hier aber zunächst die gängigsten Fortbewegungsmittel in Chile auf einen Blick:

01. Bus

Chile Fortbewegung: Bus

(Foto aus Peru, haben irgendwie keines in Chile gemacht. Aber hey, Bus ist Bus.)

Das wohl gängigste Fortbewegungsmittel in Chile ist der Bus! Das Busnetz ist super ausgebaut und du kannst mit Bussen wirklich einmal durch ganz Chile fahren. Es ist natürlich ein wenig zeitintensiv. Die Strecke San Pedro de Atacama bis nach Santiago kann gerne 17-20 Stunden dauern. Und damit hast du nur ein Drittel der Länge von Chile bereist.

Der Standard der guten Fernbussen ist auf jeden Fall deutlich höher, als man es von den Busunternehmen aus der Heimat kennt. Jeder Sitz kann die Lehne recht weit nach hinten klappen und oft erhält man Kissen und Decken mit an den Platz. Teilweise gibt es sogar eine Snackbox während der Fahrt!

 

Wie teuer ist die Fahrt mit dem Bus in Chile?

  • Für die Fahrt von Arica nach San Pedro de Atacama zahlten wir 21,23€ p.P..
  • Für die Fahrt von San Pedro de Atacama nach Valparaiso zahlten wir 34,21€ p.P..
  • Für die Fahrt von Punta Arenas nach Puerto Natales zahlten wir 10,46€ p.P..

 

Wie buchst du dein Busticket in Chile?

  • Online funktioniert es über die Website recorrido.cl. Das ist ein großes Buchungsportal, das die gängigsten Busunternehmen in Chile abdeckt. Bei uns hat die Buchung allerdings nicht immer mit unserer Kreditkarte (Die besten Kreditkarten auf Reisen) funktioniert, da sie zu der Zeit noch Probleme mit ausländischen Kreditkarten hatten. Ist aber gut möglich, dass sie die Probleme mittlerweile gelöst haben oder sogar andere Zahlungsmöglichkeiten wie Paypal und Co. anbieten.
  • Für den Kauf der Tickets direkt am Bahnhof würden wir dir raten Tickets für lange und nicht so viel befahrene Strecken auf jeden Fall 1-3 Tage im Voraus zu kaufen, da die Busse sonst ausgebucht sein können. Gerade an Feiertagen oder Wochenenden. Für kurze vielbefahrene Strecken, kannst du dein Ticket einfach spontan besorgen.

 

Welche Busunternehmen sind gut und vertrauensvoll?

In Chile gibt es unzählige Busunternehmen. Die Namen alle zu behalten ist da fast nicht möglich. Fahren mehrere die selbe Route, ist die Wahl oft nicht einfach. Vor allem, wenn man sich nicht auskennt.

Ein paar der bekanntesten, zumindest sind die Namen uns immer wieder begegnet, sind auf jeden Fall Cruz del Sur, Pullman Bus, TurBus. Mit den Unternehmen waren wir immer top zufrieden. Das sind aber sicher nicht die einzigen guten Busunternehmen in Chile.

 

Ist es sicher mit dem Bus in Chile zu reisen?

Generell würden wir sagen, dass Busfahren in Chile auf jeden Fall eine sichere Art ist, um von A nach B zu kommen. Allerdings solltest du ein wenig achtsam mit deinem Handgepäck sein – vor allem an Busbahnhöfen. Dort tummeln sich gerne ein paar Langfinger und kennen alle Tricks. Hier mal ein paar Beispiele:

  • Du wirst an der Haltestelle von einem Fremden aus dem Bus gelockt, um nach deinem Gepäck im Gepäckraum zu sehen. Handgepäck kannst du im Bus lassen, versichert er dir – bevor er im Anschluss versucht zu nehmen, während du nach deinem Gepäck siehst.
  • Diebe geben sich als Mitarbeiter am Busbahnhof aus und versichern dir dein Gepäck zu tragen und irgendwo hinzubringen.
  • Im Bus wird eine Flüssigkeit ausgekippt und darauf wirst du hingewiesen, dein Handgepäck besser oben in den Stauraum zu legen, bevor es nass wird. Anschließend wird dein Handgepäck immer weiter unauffällig Richtung Tür geschoben, wenn du dort nicht sogar sitzt und bei der nächsten Haltestelle ist der Getränke-Kleckerer mit deinem Handgepäck weg.

02. Collectivo

Chile Fortbewegung: Collectivo

(Jahaaa, auch ein Foto aus Peru. Irgendwie hatten wir es in Chile nicht so mit dem Fotografieren der Busse und Vans…)

  • Ein Collectivo ist ein Mix aus Taxi und Bus. Sprich, du teilst dir ein kleines privates Fortbewegungsmittel mit anderen, das auf einer fixen Route fährt. Du findest sie überall in Süd- und Mittelamerika. Wir haben sie das erste Mal in Peru kennengelernt.
  • Collectivos fahren eine feste Route ab und man kann sie sich überall auf der Route zu sich winken. Eigentlich sind Collectivos meist Minibusse oder Minivans. In Punta Arenas sind es aber ganz normale Autos, die ihre Strecke abfahren, auf der man beliebig zu und aussteigen kann. Man nennt einfach seinen Zielort auf der Route und zahlt dementsprechend.
  • Die Preise sind sehr gering und meist werden die Collectivos überwiegend von Einheimischen genutzt.
  • Erkundige dich am besten vorher in deiner Unterkunft über die verschiedenen Linien und Preise der Collectivos, meist haben sie Nummern oder Schilder mit Städtenamen vorne in der Scheibe liegen.

03. Camper und Mietwagen

Chile Fortbewegung: Camper und Mietwagen

Chile bietet sich auch für einen Trip mit dem eigenen Auto an. Vor allem ist aber die Wüsten-Gegend rund um San Pedro de Atacama beliebt für Reisende mit Campervan, da man so die komplette Natur auf eigene Faust erkunden kann und keine Touren buchen muss!

04. per Anhalter

Besonders die Strecke runter nach Patagonien soll eine beliebte Strecke bei abenteuerlichen Hitchhikern sein. Auf dieser Strecke sind jede Menge Trucker unterwegs, die wohl des öfteren Backpacker mitnehmen. Da die gesamte Strecke nicht an einem Tag zu schaffen ist, solltest du allerdings bevor du einsteigst auf jeden Fall klären, ob du einen Schlafplatz in der Kabine oder sonst wo hättest. Ansonsten wärst du auf ein Zelt angewiesen und müsstest nachts draußen schlafen. Und natürlich: Nur dort einsteigen, wo du du ein gutes Gefühl hast oder direkt mit mehreren anderen Reisenden.

05. Uber/Taxi

Für kurzen Strecken in der Stadt gibt es in Chile natürlich auch Taxis und Uber. Auch wenn Uber ja oft umstritten ist, nutzen wir es auf Reisen aus verschiedenen Gründen ganz gerne. Zum einen fahren wir selten Taxi/Uber und wenn dann meist nachts zu Zeiten, in denen kein Bus etc. fährt. Über Uber ist die Bestellung über das Internet daher meist einfach einfacher, als per Telefon. Außerdem kannst du in „verhandlungsfreudigen“ Ländern so sicher sein, den Preis zu zahlen, den jeder andere auch zahlt und du wirst in den meisten Fällen einen zuverlässigen Fahrer haben.

06. Flugzeug

Chile ist das längste Land der Welt und allein die Strecke von Santiago runter nach Patagonien bis nach Punta Arenas dauert mit dem Bus auch mal seine 48 Stunden. Die Busse sind zwar recht komfortabel, aber nicht jeder hat auf seiner Reise die Zeit, um die gesamte Strecke abzufahren. Auch wenn sie unfassbar schön sein muss. Daher bietet es sich für den ein oder anderen durchaus an, auch mal einen Inlandsflug in Anspruch zu nehmen. Solltest du dich für einen Inlandsflug entscheiden, wäre es ja vielleicht eine Option für dich den Flug zu kompensieren. So machen wir es mittlerweile auch, wenn wir uns schon für den Flug entscheiden müssen. Entweder machen wir dies bei atmosfair oder bei Regreen!

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Kommentare (10)
  1. Hallo,
    vielen lieben Dank für die vielen wunderbaren Berichte und Tipps!

    Ich frage mich, ob die Inlandsflüge eher weitgehend vorab gebucht werden sollten oder ob das auch noch reicht, wenn man vor Ort in Chile ist – einmal wegen des Preises und dann aber auch vor allem wegen der Verfügbarkeit? Die Inlandsflüge sind ja grundsätzlich günstig. Allerdings haben wir 23 kg Gepäckstücke und da wird es wieder teurer. Oder gibt es da auch Tipps und Tricks, wo man beispielsweise in Santiago den großen Koffer für 1 bis 2 Wochen lassen könnte?

    • Wir haben die Flüge relativ kurzfristig gebucht und da waren sie auch etwas teurer… daher: Solltet ihr definitiv schon wissen, wann ihr fliegen wollt, dann macht „je eher desto besser“ Sinn. 🙂

  2. Hallo ihr beiden,
    wie fandet ihr die Busfahrt von San Pedro de Atacama nach Valparaiso? Ich bin bald in Chile und bin am überlegen, ob es sich lohnt die Strecke mit dem Bus zu fahren oder ob ich lieber nach Santiago fliege. Habt ihr da eine Empfehlung?

  3. Hallo ihr Zwei,

    vielen Dank für die gut aufbereiteten Infos rund um die Fortbewegung in Chile. Ich plane eine Reise für kommendes Jahr und bin schon ganz in Vorfreude.

    Meine letze große Reise habe ich in Südostasien verlebt (Indonesien, Thailand, Laos und Vietnam)…dort war ich viel und gerne auf zwei Rädern unterwegs. In eurem Post kommen Roller gar nicht vor. Ist das Roller-Fahren in Chile nicht so üblich? Ich hatte das sehr genossen und eigentlich auch für Südamerika vor 🙂

    Vielen Dank für eine kurze Rückmeldung.

    Sonnige Grüße
    Meli

  4. Hola hola! Oh, ich bin schon total angefixt, vielen Dank für diesen Artikel!
    Mein Freund und ich können/wollen beide nicht Auto fahren (schon gar nicht im Ausland), aber Gruppenrundreisen sind halt auch nur so mitteltoll…. 😀 In Europa finde ich es völlig normal, alles per Zug oder Bus zu machen (auch wenn man dann typischerweise „die geheime Superbadebucht“ leider nicht erreichen kann). In Südamerika war ich mir nicht sicher, ob das auch so gut funktioniert.
    Chile steht ganz oben auf meiner bucket list, und jetzt rückt es gerade ein ganzes Stückchen näher, juhu!
    Viele Grüße
    Esther

    • Yeeeahey, mega! Wir sind auch kein einziges Mal mit einem eigenen Auto gefahren und hat alles super geklappt. 🙂

  5. Liebe Ania und Daniel. Mein Name ist Reinhard Berger, bin Deutscher und lebe seit 20 Jahren hier im Norden Thailands, 73 Jahre alt. 90 % meiner Reisen in meinem Leben habe ich alleine gestaltet, weil nach meiner Erfahrung nur so man wirklich die Reise mit allen Vor-, und hin und wieder auch kleinen Nachteilen, geniessen kann. Das ist meine Überzeugung. Letzes Jahr war ich nahezu 6 Monate in Südamerika alleine unterwegs. War einer meiner Traumreisen. Nun befasse ich mich mit Chile. Und siehe da, Eure Webseite. Mein Kompliment. Super aufgebaut. Kurz, sachlich, einfach großartig. Diese Webseite hat mir nunmehr den letzten Anstoß gegeben, die Reise für 2021 vorzubereiten. Danke vielmals für diese tollen Informationen. Reinhard aus Chiang Mai.

    • Vielen lieben Dank für diesen hammer Kommentar! Danke für das Feedback, für die Worte und für die große Inspiration, die du nebenebi noch mitgegeben hast! So wertvoll! Wir wünschen dir alles erdenklich Gute und vor allem: Viel Spaß auf der Reise durch Chile und auf allen weiteren Reisen, die noch folgen werden! Genieß es!

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