Reisebericht El Nido • Der Ort, an dem sich Mutter Natur austobte
„Ich hoffe, die Flossen passen? Hier hast du noch die Maske mit Schnorchel, sollte die richtige Größe sein!“ Top, passte alles. Die alten Gummiflossen haben zwar ihre besten Jahre bereits hinter sich und der Schnorchel wird auch nicht mehr lange an der Maske baumeln, aber für heute sollten alle Teile noch ihren Dienst erfüllen.
Es war 8:30 Uhr morgens und wir saßen gerade vor dem Art Café in El Nido. Bereit, um auf’s Boot zu steigen und das beeindruckende UNESCO Weltkulturerbe zu erkunden:
01. Willkommen in El Nido
Der einfachste Weg in die kleine Stadt El Nido führt über den Flughafen der Hauptstadt der Insel. Kommt man aus dem Mini-Flughafen in Puerto Princessa heraus, ist es kein Problem sich seinen Weg nach El Nido zu bahnen: Draußen warten schon ein Haufen Tricycles, die einen zur Busstation fahren oder man nimmt direkt einen der zahlreichen Mini-Vans auf dem Flughafenvorplatz (Übersicht der Fortbewegungsmittel auf den Philippinen).
Die Fahrt dauert mit beiden Gefährten um die fünf bis sechs Stunden und preislich gibt es keinen großen Unterschied. Wir haben es geschafft jeweils einen Platz im Mini-Van für 450 PHP zu bekommen. Immerhin 50 PHP pro Person gespart.
Früher hat sich hierhin so schnell kein Tourist verirrt – heute ist das „Zentrum“ ein überlaufender Touri-Ort, in dem man Einheimische, etwas überspitzt ausgedrückt, nur noch als Tourguide auf Booten oder als Verkäufer in Shops und Restaurants findet. Entfernt man sich vom kleinen Kern, sieht man das Leben, das sich wohl damals auch im Zentrum abgespielt haben muss. Und es liegt direkt am Meer. Gefischt wird immer noch und auch wenn der Fisch frisch am besten schmeckt, ist dies jedoch nicht der Grund, aus dem die Touristen hierher strömen.
Denn, ohne zu übertreiben, hat Mutter Natur vor der Küste El Nidos eine ihrer kreativsten Stunden ausgelebt.
Vielleicht waren sogar ein paar Gläschen Wein oder philippinischer Tanduay Rum für den letzten Schliff mit im Spiel. Denn es ist einfach verrückt, wie traumhaft es dort ist! Wer schonmal nach Infos für seine Reise durch die Philippinen gesucht hat, wird sich vielleicht nicht unbedingt an den Namen El Nido erinnern, aber sicher an die Bilder mit türkisblauem Wasser neben den Kalksteinfelsen mit versteckten Stränden und Lagunen.
All das findet man hier zwischen hunderten aus dem Meer ragenden Felsen. Teils recht kleine Felsen und teils Felsen, die den Namen Insel durchaus verdient haben. Es ist ein wahres Labyrinth vor der Küste El Nidos. Ein Labyrinth, in dem man sich allerdings gern verirrt.
Auch die Stadt El Nido selbst wird rechts und links von hohen Kalksteinfelsen flankiert und hat sich mit seinen flachen Häusern geschmeidig an die Küste gelegt. Es lässt sich vielleicht bereits erahnen: die populärste Attraktion und der Grund für die Touristenströme ist eine Tour durch genau dieses paradiesische Labyrinth auf dem Meer.
02. Überblick Touren (A, B, C, D)
Die Tour zu buchen ist nicht schwer. Wir hatten uns vorab zwar schon über die vier angebotenen Touren (A, B, C, D) informiert, in El Nido angekommen lief es dann aber wie folgt: „Guck mal, da werden die Touren angeboten, ah warte, da auch. Moment, siehst du da hinten an der Straße das Schild, da auch…“
Und es sind tatsächlich bei jedem Anbieter die selben Touren. Selbst wenn man mit verbundenen Augen in das Dorf spaziert, würden die Chancen nicht schlecht stehen, mit einem Ticket in der Tasche wieder zurückzukommen. Denn auch auf der Straße wird einem überall versucht eine der Touren zu verkaufen. Auf den ersten Blick macht es den Anschein, als gäbe es hier weit und breit nichts anderes, außer Tour A-D. Die Preise zwischen den Anbietern unterscheiden sich so gut wie nicht und handeln klappt nur selten.
Grund für die ganze Preis-und-Touren-Politik ist wohl eine Absprache zwischen den Anbietern, dass niemand dem anderen Kunden streitig macht und jeder die selben Touren zu den selben Konditionen anbietet. Zwar schlecht für die eigene Geldbörse, trotzdem mögen wir den Gedanken, dass kein kleiner Touranbieter von den Großen unterboten werden kann.
Die Tour kannst du auch vorab von Deutschland aus buchen, falls du mehr Planungssicherheit haben möchtest, zum Beispiel hier bei GetYourGuide!*
Worin unterscheiden sich die Touren A-D?
Einzig in ihren angefahrenen Zielen und Preisen. Jede Tour fährt jeweils vier bis fünf verschiedene Ziele in dem Kalkstein-Labyrinth an und hat ein mittägliches Barbecue und Wasser inkludiert.
Wir entschieden uns für Tour A. Sie sollte eine der besten Touren sein, war zudem die günstigste und versprach außerdem noch mit Lagunen, Strand und Buchten den Einblick in Mutter Naturs Kunstwerk zu geben, den wir uns erhofften. Von einem Leser hörten wir außerdem, dass das Art Café ein zuverlässiger Anbieter sein sollte und so saßen wir nun vor besagtem Café mit ca. zehn anderen Leuten am Wasser und warteten auf unser Boot.
03. Tour A
Um 9:00 Uhr war es dann soweit. Schuhe aus, Rucksack auf den Kopf, ging es zu Fuß bis zur Brust im Wasser Richtung Boot. Die weißen Boote hier sehen alle identisch aus und sind typisch philippinische Fischerboote: Wie ein riesiges Kajak sieht der Hauptteil des Bootes mit seinen gegenüberliegenden Sitzbänken rechts und links aus, über die ein Sonnenschutz gespannt ist. Hinten der Steuermann und vorne der Anker. Außerdem haben alle Boote hier auf den Philippinen rechts und links lange Arme aus Bambusrohren, die das ganze Boot stabilisieren und nicht umdöppen lassen.
Alle hingesetzt, die Schwimmwesten alibimäßig für die „Hafenpolizei“ angezogen, ging es raus aus El Nidos Bucht, rein in das Kalkstein-Lagunen-Traumstrand-Paradies. Allerdings waren wir und die zehn anderen Passagiere nicht ganz alleine unterwegs. Mit uns starteten noch gefühlt zwölf Boote anderer Anbieter. Wieder andere waren schon ein paar Minuten eher los und die letzten übrig gebliebenen Boote im Hafen wurden gerade mit Touristen beladen.
Gut, wussten wir vorher, dass es bei der Anzahl an Anbietern kuschelig auf dem Wasser werden kann. Daher unser Plan für heute – einfach mal die Leute ausblenden, versuchen die Natur zu genießen und sich dabei vorzustellen, wie sich der Mensch gefühlt haben muss, der das Paradies hier entdeckt hat!
Inspiration für The Beach
El Nido und seine Wasserwelt galten übrigens als Inspiration für den Roman „The Beach“ von Alex Garland. Wer also nicht in Thailand (Thailand Reisetipps) zum überfüllten Strand vom Set des Films „The Beach“ pilgern will, kommt besser hierhin und schaut sich mit immerhin etwas weniger Trubel den Ort an, der für den Film wortwörtlich Porträt stand.
Wir bogen aus der Bucht vor El Nido, die zahlreichen Tourboote verteilten sich in alle Himmelsrichtungen und steuerten die Ziele ihrer Tour für heute an. Wir hatten bis hierhin selbst noch keine Ahnung, was uns hinter den Felsen am Hafen erwarten wird und waren baff: „Das ist wie eine Halong Bucht in paradiesisch!“ – ja doch, der Satz beschreibt es wohl wirklich am besten.
Wir fuhren rund 30 Minuten einmal quer über das Wasser zwischen ein paar riesigen Kalksteininseln, voller Palmen und Sträucher. Immer wieder sahen wir kleine Strände, die mit perfekt gewachsenen Palmen bestückt waren und sich am Fuße der gigantischen Felsen versteckten. Der Motor war laut, man konnte sich kaum unterhalten, aber manchmal reichte ein Antippen und auf die Stellen zeigen, die einfach nur zu schön aussahen. Ein Nicken als Antwort. „Ja, unglaublich… traumhaft…“ Manchmal war die Antwort auch ein Kopfschütteln, weil es zu schön war.
Small Lagoon
„Da vorne wird glaube ich unser erster Stopp!“ Die Small Lagoon. In einer kleinen unscheinbaren Bucht standen bereits ein paar der weißen Boote und auch wir fuhren hinein, um dort den Anker über Bord zu werfen. „45 Minuten, dann gehts weiter! Ihr könnt hier schnorcheln und dort hinten ein Kajak leihen. Der Eingang in die Small Lagoon ist da hinten.“
Kurze Ansage, aber alle Infos, die wir brauchten. Länger hätte der Steuermann eh nicht reden dürfen, denn wir saßen schon ready zum Absprung mit Maske und Flossen am Rand des Bootes. „Bereit? Bereit!“
Das Wasser war kristallklar. Direkt unter uns die ersten bunten Fische. Jetzt mussten wir nur noch an dem guten dutzend Boote vorbeikommen. Links, rechts vorbei und darunter durch – vor uns war er, der Eingang zur Lagune. Gerade so groß, dass ein Kajak hindurchfahren konnte. Die Geräusche der Drohne, die herumflog, und die der Kajakfahrer, die sowas wie Wasser-Autoscooter in der Lagune praktizierten, blendeten wir schnell aus, steckten den Kopf unter Wasser und schnorchelten hinein.
In dem Moment, in dem wir in die Lagune glitten, wechselte das Wasser schlagartig die Farbe von kristallklar-blau zu türkis-leicht-milchig. Wir waren mittendrin, umringt von Kalksteinfelsen. Das Wasser an manchen Stellen so tief, dass wir den Grund nicht mehr sehen konnten, an anderen Stellen hätten wir locker stehen können. Ein Ort wie im Traum. Man fühlte sich wie in kleiner abgeschiedenen Mini-Welt. Man hörte das Wasser mit einem leichten Echo langsam von den Wänden tropfen und die kleinen Wellen leise vor die Felsen schwappen. Die 45 Minuten vergingen wie im Flug…
„Sind die Quallen in der Lagune hier eigentlich gefährlich?“, fragte ich den Steuermann, als wir wieder an Bord unseres Bootes waren. Denn wir mussten immer wieder diesen kleinen goldgelben Quallen ausweichen und unter uns waren dutzenden große weiße Quallen.
Die hat Ania Gott sei Dank nicht gesehen. „Jaaa, nicht berühren!“ war seine Antwort mit großen Augen. Gut, auf die Info hätten wir eben vor Absprung ins Wasser auch noch warten können.
Die traumhafte Fahrt ging weiter. Die Augen blinzelten von der Sonne, man wusste nicht, wohin man zuerst schauen sollte. An Augen zu und genießen war nicht zu denken – man wollte keinen Bildausschnitt dieses Bildes verpassen, das einem da geboten wurde…
Big Lagoon
Nächstes Ziel war die Big Lagoon. Hier wurde kein richtiger Halt gemacht, wir fuhren mit dem Boot direkt in die Lagune hinein. Wie der Name schon sagt, ist sie ein, zwei, viele Nummern größer als die vorherige Lagune.
Keine Ahnung wie, aber irgendwie scheinen die Boote sich so abzusprechen, dass nie zwei gleichzeitig hier drin herumdüsen. Als wir kamen, fuhr gerade eine Boot hinaus und als wir hinausfuhren, fuhr gerade ein neues hinein.
Die Lagune ist wirklich beeindruckend, die Felswände neben einem so riesig und in der Einfahrt gibt es eine Stelle, in der sich auch hier wieder die Wasserfarbe wie an einer Art Grenze schlagartig ändert. Obwohl einen die Größe der Lagune und der Felsen ordentlich umhaut, fanden wir das Erlebnis in der kleinen Lagune irgendwie eindrucksvoller, vielleicht auch weil wir dort mehr das Gefühl hatten wirklich mittendrin zu sein, als wir im Wasser herumschwimmen durften.
Manchmal ist es auch ein Vorteil, wenn das Motorgeräusch zu laut ist. Niemand spricht. Alle schauen. Alle genießen. Wir haben uns an die Spitze des Bootes gesetzt und jeden Meter, den wir durch diese Landschaft fuhren, genossen wir, als wäre es unser eigenes Boot. Nur ein paar Meter vor dem Eingang zur Big Lagoon wurde erneut der Anker geworfen.
Schnorchel-Spot Nummer zwei.
Kaum den Kopf im wieder kristallklaren Wasser untergetaucht, sahen wir wieder die ersten bunten Fische und Korallen. Die Korallen wurden mit jedem Meter größer und an manchen Stellen waren ihre tellerförmigen Köpfe so groß wie ein rundes Queensize-Bett. Andere sprossen wie gigantische Unterwasserpilze aus dem Meeresgrund. Irgendwie müssen wir das noch hinrkiegen, dass die GoPro die Farben richtig aufnimmt, denn eigentlich war alles knallbunt dort unten… denk dir die Farben hinzu! Blau, grün, pink, rot, alles in verschiedensten Abstufungen…
Die Korallen waren bis ca. 40 Meter von der Felsküste nur knapp unter uns, bis wir plötzlich zu einer Stelle kam an der es von jetzt auf gleich steil hinunterging. Wie eine kleine Schlucht. Schaute man in diese Richtung, wurde das Wasser im Hintergrund tief dunkelblau. Es ist immer wieder so unglaublich, was sich unter Wasser alles abspielt. Jedes mal unter Wasser sieht man mit den eigenen Augen, wie die Wasseroberfläche die Grenze zweiter Welten darstellt…
Traum-Traumstrand
Nächster Stop: Traum-Traumstrand mit frisch gegrilltem Fisch.
Nur eine halbe Stunde von der Big Lagoon entfernt sollte unser nächster Halt sein. Auf dem Weg dorthin fuhren wir vorbei an den unterschiedlichst geformten Inselbergen in allen Größen. Auch sie hatten alle ihre eigenen kleinen perfekten Strände. Die strahlende Sonne gab noch ihren Rest dazu, um die Landschaft von ihrer makellosesten Seite zu zeigen. Während wir hier lang fuhren, machte ein Crew-Mitglied hinten beim Steuermann schonmal den Grill an und legte die ersten Fische und etwas Gemüse auf das Rost. Grillen bei so einer Kulisse. Spätestens jetzt versprach es ein unvergesslicher Tag zu werden!
Unser Ziel war ein kleiner Strand, versteckt hinter den großen Kalksteinfelsen. Von weitem noch unscheinbar und schwer zu erkennen, raubte er einem von Nahem die Worte!
Ist das der Hammer??? Um an Land zu kommen, gab es keinen Anleger, keine Boote – wir mussten vom Boot ins Wasser springen und hinschwimmen, wie es sich für so einen Ort gehört! Wir fühlten uns wie kleine… große Entdecker und die anderen Boote hier waren uns plötzlich so schnurzpiep-egal!
Wer auch immer diesen Strand als erstes entdeckt hat, wird sich in den A**** gebissen haben, dass er auch nur irgendwem davon erzählt hat! Er hätte dort stattdessen lieber sein eigenes kleines Haus bauen sollen. Hier direkt hinter den Felsen am Strand, die ein perfektes Versteck geboten hätten, da sie wie ein Schneckenhaus geformt sind.
Niemand hätte dieses ganz private Paradies gefunden. Jetzt sind wir und ein Haufen anderer Touristen mit unserer Tour A jeden Tag hier und genießen unseren frischgegrillten Fisch mit Salat und Reis.
Direkt in der Bucht vor dem Strand gibt es ein kleines Loch in der Felswand. Hätten wir die Menschentraube, die davor im Wasser döppte nicht gesehen und natürlich die Ansage unserer Crew nicht gehört, hätten wir den Eingang glatt übersehen – so klein ist er.
Secret Lagoon
Hinter diesem Loch liegt die Secret Lagoon. Hier ist der Name allerdings ausnahmsweise mal nicht Programm. Wie secret kann eine Lagune auch sein, wenn sie Teil einer der meist gebuchten Touren in einem der meistbesuchten Touristengebiete eines Landes ist? Egal, der Grad an Nicht-Secretness entspricht jedenfalls dem Grad an Sprachlosigkeit, den man erhält, wenn man hineinklettert.
Auch wir sind natürlich durch das Loch geschlüpft und mit genug Ausdauer und Geduld haben wir es geschafft, hier für ein paar Sekunden allein sein zu dürfen! Die kleine Lagune war der eindrucksvollste Ort auf der Tour.
Auch hier stellten wir uns wieder vor, dieses Loch in der Felswand mit seiner Lagune allein entdeckt zu haben. Das Wasser war hellgrün-blau, und ließ kein Licht durch. Die Felsen umringten uns wie ein Kreis und waren von der Mitte der Lagune vielleicht zu allen Seiten nur 6-7 Meter von uns entfernt. Hätte der Mensch sein Haus an dem Traumstrand gebaut, hätte er hier sogar noch seinen eigenen kleinen privaten Naturpool gefunden. Mein Gott, wie unfassbar perfekt kann die Natur nur sein…
Schnorchel-Spot Nummer drei.
Mit dem Versprechen einen Top-Schnorchelspot anzusteuern lockte uns die Crew zurück an Bord.
Es ging wieder vorbei an unzähligen Felsen und Stränden – wir bekamen aber auch einfach nicht genug davon. Die Speicherkarte der Kamera (zu unseres Packliste auf Reisen) glühte mittlerweile und die Kamera wechselte stetig zwischen Foto- zu Videomodus.
Vor zwei Inseln, die nur ein kleiner Kanal im Wasser trennte, hielten wir an und warfen den Anker. Zwei, drei Boote waren schon hier und die ersten Schnorchler paddelten umher. „Passt auf die Strömung auf und überschreitet nicht diese Linie!“ rief der Steuermann einmal in die Gruppe und zeichnete mit dem Finger eine Linie in der Luft ab.
„Die Strömung dort ist zu stark“ Wir konnten so grob erahnen, welche Stelle er gemeint haben könnte und dann hieß es: rein in die Flossen, Maske an und ab ins Wasser. Ich hatte ja schon das ein oder andere Mal geschrieben, dass das Wasser hier kristallklar war – aber an diesem Ort war das Wasser kristallklarererer als all die Male zuvor.
Zwischen den vielen bunten Korallen und Fischen konnten wir eine Schildkröte auf 10-15 Meter Entfernung beim Mittag beobachten und durch die Bucht verfolgen! Als wir auftauchen, lachten wir nur. Manchmal auch aus dem Grund, wie absurd schön und perfekt das alles hier an diesem Tag war!
Noch ein Traumstrand
Der letzte Stopp für heute war ein weiterer Traumstrand.
Er ist nicht unweit von El Nido auf einer kleinen Kalksteininsel gelegen. Im Hintergrund die Felsen, davor eine perfekte Reihe Palmen, dann der Strand und das Meer. POAH!
Hier blieben wir für eine Stunde und hatten sowas wie „Freizeit“. An solchen Orten wissen wir nie wohin mit uns. „Sollen wir das kristallklare Wasser genießen, Kopf unter oder über Wasser, genießen wir lieber die Aussicht unter den Palmen aufs Meer, setze wir uns in den Sand?“
In dieser Stunde haben wir einmal alles gemacht! Eine Aufnahme im Zeitraffer hätte wohl lustig ausgesehen! Erst hier, dann da, dann dort, dann zurück und wieder hin…
Nach der Stunde ging es dann wieder auf’s Boot und ab in den Hafen El Nidos. Wir haben nicht auf die Uhr geschaut, aber wir wussten, dass wir pünktlich wieder zurück waren: Schwärmten die weißen Boote morgens noch wie die Flotte von DHL-Wagen aus dem Postlager aus, kamen sie nun alle wieder aus sämtlichen Richtung zurück in den Hafen.
Auch wenn so eine durchgetaktete Tour eigentlich gar nicht unser Ding ist, wurden wir von El Nido und seiner Natur an diesem Tag komplett aus den Flossen gehauen. Was man hier sehen darf, ist wirklich einzigartig.
🎒 Das haben wir dabei!

🎒 Das haben wir dabei!
Bevor es auf Weltreise/Reisen geht, solltest du noch klären, was du denn alles in den Rucksack packst. Wir haben uns ein paar Gedanken über unsere Packliste gemacht und sind ziemlich zufrieden mit unserer Ausrüstung!
Unsere Packliste04. El Nido auf eigene Faust
Nach der durchgetakteten Tour folgten dann unsere Solo-Abenteuer!
Die Tour war der Hammer. Aber jetzt entdecken wir wieder selbst! Zuerst ging es am nächsten Tag rauf auf’s Moped. Denn weiter nördlich von El Nido versteckt sich noch ein Traumstrand der besonderen Art: Twin Beach heißt er. Der Name kommt aus dem einfachen Grund, dass sich hier an einer langen Landzunge zwei Strände befinden, getrennt durch ein wenig Gras und Palmen.
Nacpan Beach
Der Hauptstrand „Nacpan Beach“ ist hunderte Meter lang und es geht geschmeidig ins Wasser. Geht man weit genug hinein, kann man auch gemütlich ein paar Bahnen in dieser Bucht schwimmen. Keine hohen Wellen und keine spitzen Steine im Wasser.
Im Hintergrund reihen sich auch hier perfekt gewachsene Palmen und als wir dort waren, haben sich die Besucher wunderbar über den ganzen Strand verteilt, dass jeder den Moment dort für sich genießen konnte. Alles in allem ein perfekter Strand zum genießen und Seele baumeln lassen. Wir kamen einen Tag später sogar noch einmal her, nur um hier mit dieser Kulisse unseren Tag mit einem leckeren Frühstück zu starten: Sandwiches und frische Wassermelone!
Der Nacpan Beach ist nur knapp 45 Minuten mit dem Roller von El Nido entfernt. Dabei geht es nur ein Stück über richtige Straßen und dann ab über Schotterwege mit großen Schlaglöchern und Staub ohne Ende. Nach der Fahrt haben wir uns erstmal ordentlich ausgeklopft. Allerdings lohnt sich jedes Staubkorn, jeder Stein und jedes Schlagloch auf dem Weg dorthin. Auf dem Weg haben wir gesehen, dass daran gearbeitet wird, eine richtige Straße in diese Richtung auszubauen. Hoffen wir mal, dass die Arbeiten noch etwas dauern, denn spätestens dann wird es dort voll werden.
Kajak-Tour auf eigene Faust
Für unser zweites Solo-Abenteuer in El Nido packten wir unsere Rucksäcke mit Wasser, Obst und Sandwiches voll.
Legten noch unsere frisch gekauften Taucherbrillen mit hinein und fuhren runter in den Hafen von El Nido. Dort hatten wir uns mit einem Kajak-Verleiher verabredet, der schon am Wasser auf uns wartete.
Kurze Einweisung und den Kram im Boot verstaut, paddelten wir kurz vor dem Auslaufen der ganzen Tourboote raus in El Nidos Inselparadies.
Heute hatten wir niemanden dabei, der uns sagt, wo wir wie lange bleiben dürfen und wohin es danach weiter geht. Heute waren wir unser eigener Kapitän. Wir paddelten aus der Bucht und fühlten uns dieses Mal WIRKLICH, als würden wir die ganze Gegend hier gleich selbst entdecken, obwohl wir erst ein paar Tage vorher mit dem Tourboot hier abgebogen waren.
Wir sahen schnell die erste Bucht mit einem kleinen Strand vor uns kommen. „Komm, hier frühstücken wir!“ Nein, nicht am Strand, sondern vor dem Strand! Denn wir hatten ja schließlich unser eigenes Boot unter’m Hintern. Wir packten die Paddel vor uns auf das Kajak, holten die Sandwiches raus und genossen es, in der Morgensonne vor dem kleinen Traumstrand, seinen Palmen und den mächtigen Felsen umherzutreiben.
Direkt neben uns sahen wir nach einiger Zeit paddeln eine Art Hundehütte mit der Aufschrift Coral Garden im Meer treiben. Damit war unser erster richtiger Stopp wohl klar. Wir steuerten den nächsten Strand an, liessen uns auf dem Sand auflaufen und holten die Taucherbrillen heraus. Der erste Einsatz für die neuen Dinger.
Im Wasser waren überall Steine, Algen und die ersten kleinen Korallen. Natürlich wollten wir weder die Unterwasserwelt noch uns kaputt machen und legten uns direkt ins Wasser. Nur Zentimeter unter uns waren die Pflanzen und Fische. Wir arbeiteten uns langsam vor und glitten nur knapp über den Grund, bis wir die Stelle erreichten, die die Hütte angepriesen hatte. Wir tobten uns hier unter Wasser aus und testen unsere Brillen mit ein paar Rollen und Tauchgängen im Korallengarten auf Herz und Nieren.
Zurück an Land schoben wir das Kajak wieder rein ins Meer und paddelten weiter. Unser Ziel für heute war eine Lagune, die wohl von keinem Tourboot angefahren wird.
Die Wegbeschreibung war eigentlich auch ganz easy: „Fahrt die Insel hinter dem Felsen dort solange ab, bis ihr an sechs Stränden vorbei seid. Nach dem sechsten Strand müsst ihr rechts abbiegen!“ Also zählten wir mal drauf los.
Nummer eins war geschafft. Es folgte Nummer zwei, drei und vier.
Zwischendurch legten wir immer kurze Pausen ein, ließen uns auf dem Meer treiben und saugten noch einmal ein, wo wir denn hier gerade eigentlich sind. So alleine in einem Kajak, begreift man es nochmal eher, als auf einem motorisierten Tourboot.
In den nächsten Buchten folgten dann auch die Strände fünf und sechs. Zuerst dachten wir, wir hätten die Lagune verpasst, da sich vor uns das offene Meer ausbreitete und die Wellen langsam aber sicher eine ordentliche Nummer zunahmen. Doch dann tat sich neben uns eine Lücke in den Felsen auf uns wir sahen den Eingang zur Lagune aus dem gerade ein Fischerboot herausgefahren kam. Bis auf eine kleine einheimische Familie war tatsächlich niemand mehr in dieser recht großen Lagune. Sie saßen an einem kleinen Strand und grillten dort ihren vermutlich frisch gefangenen Fisch vor sich hin.
Wir nutzen die Gelegenheit uns ließen uns langsam am Rand der Lagune treiben. Wir fuhren einmal ringsherum, immer dicht an den hohen Felsen, dort wo das Wasser ganz flach ist und man die leichten Wellen gegen die Felswände prallen hört uns leise das Wasser hinunter tropft.
Später schoben wir das Kajak an den kleinen Strand, wo die Familie immer noch grillte und setzten uns eine Weile ins Meer, mitten in der Lagune. Traumhaft. Wir fühlten uns so gut, so frei. Es ist eine Sache, Orte auf einem Moped anzufahren und zu erkunden, aber es ist noch etwas ganz anderes, zu wissen, dass man gerade auf dem Meer mit seinem „Boot“ hierher kam.
Wir wollten hier gar nicht mehr weg, allerdings mussten wir den Weg ja auch wieder zurückpaddeln und wollten auf dem Rückweg noch ein paar Strände ansteuern.
Insgesamt hielten wir noch an zwei traumhaften Stränden, machten dort ein kleines Picknick, setzten uns in den Sand und tauchten in den Buchten unter Wasser zwischen Fischen und Korallen herum, bevor wir wieder zurück Richtung Hafen fahren mussten.
Noch am selben Abend ging unser letzter Tag in El Nido zu Ende und wir saßen im Mini-Van zurück nach Puerto Princessa. Fünf Stunden Busfahrt, die nicht ansatzweise ausreichten, um die Tage hier in El Nido und die kleinen Abenteuer in der Natur zu verarbeiten…
Mutter Natur, du bist einfach nur durchgeknallt schön!